Der Fall des Ex-Begas Chef Rudolf Simandl


Aufklärung seitens der Justiz- und der Finanzbehörden gefordert

 
Sind  die  Begas-Malversationen  rund  um  Simandl seitens der Justiz- und Finanzbehörden
geflissentlich übergangen worden?  FPÖ-Vizeparteiobmann Norbert Hofer will sachdienliche
Auskünfte des Justiz- und Finanzressorts, weshalb bereits bekannt gewesene Verfehlungen
Simandls nie weiter verfolgt wurden.
 
Der Fall des Ex-Begas Chef Rudolf Simandl und seine kolportierten SchwarzgeldKonten ver-
anlassen  FPÖ-Vizeparteiobmann  NAbg.  Norbert  Hofer  diesbezügliche  parlamentarische
Anfragen  einerseits  an  die Justizministerin und andererseits auch an die Finanzministerin
einzubringen. Unter anderem stehe der Vorwurf im Raum, dass Simandl Gewinne aus Ver-
käufen  von  Anteilen an der Firma  „Pöttelsdorfer Edelputenholding“ nicht versteuert habe,
was dringend bei den jeweiligen Ministerien hinterfragt werden müsse.
 
Laut Medienberichten übernahm Simandl im Jahr 2001 die Puten-Firma,  quasi als Neben-
job zu seinem hoch dotierten Begas-Vorstandsmandat um 1,- Euro.  Veräußert hat er die
Firma dann um knapp 2,5 Millionen Euro.
 
Daneben  hatte  er  laut  eigenen  Angaben  noch  Einkünfte  aus  Veranlagungen  zweier
Liechtensteine r Stiftungen,  drei  ausländische  Lebensversicherungen  sowie  Provisions-
zahlungen, von denen nicht bekannt ist,  woher diese stammen, lukriert.  Seine seit dem
Jahr 2000  aufgelaufene  geschätzte  Steuerschuld  an das Finanzamt Eisenstadt beläuft
sich auf über 5 Millionen Euro.
 
„Kleine  Trafikanten und Kleinunternehmer werden sofort gestraft,  bei ‚großen Fischen‘
wird anscheinend weggesehen.  Es gibt auch Hinweise, dass auch die Bank Burgenland
auf Forderungen verzichtet hat“, so Hofer.
 
„Im  Jahr 2005  gab  es zudem bereits eine anonyme Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.
Hier  wurde behauptet,  dass Simandl sich private Anschaffungen durch die Begas zahlen
ließ.   Diese  Behauptung  hat  sich nun bewahrheitet,  doch das Verfahren aus dem Jahr
2005,  welches  schon  die  skandalösen  Vorgänge  in der Begas ans Licht hätte bringen
können, wurde nach einer ‚umfassenden Stellungnahme‘ Simandls eingestellt“, so Hofer,
der nun von Justizministerin Karl wissen will, weshalb diese Anzeige aus dem Jahr 2005
nicht weiter verfolgt wurde.
 
Und  seitens  des  Finanzministeriums  soll  Klarheit  in  den  Umstand  gebracht werden,
warum  nicht  sofort  im  Jahr 2005  eine Überprüfung der steuerlichen Verhältnisse von
Rudolf Simandl durchgeführt wurde.
 
(Quelle: APA/OTS)

2012-10-05