Die SPÖ wird Farbe bekennen müssen


Späte Reaktion der Roten und diese auch nicht aus der 1. Reihe

Bislang  hat  sich  die  SPÖ  zu den antisemitischen und judenfeindlichen Aktivitäten im Zuge
von Anti-Israel-Demonstrationen,  die in  Österreich  am  20. Juli 2014  stattfanden,  vornehm
ausgeschwiegen.  Erstmalig gab es heute eine Reaktion,  nachdem gestern ein Fußballspiel
zwischen dem französischen Oberhausclub OSC Lille und dem israelischen Verein Maccabi
Haifa  in  Bischofshofen (Salzburg) abgebrochen werden musste.  Radikale Islamisten (laut
Pressemeldungen  20  großteils  türkischstämmige  Österreicher)   stürmten  mit   antiisrael-
ischen Parolen das Spielfeld und attackierten israelische Spieler.
Aber  bei  der  SPÖ  ist  man  wie gewohnt vorsichtig,  wenn es um islamistisches Wähler-
klientel  geht  und  so  schickte  man keinen Mann der ersten Reihe ins Rennen,  sondern
überließ es Wiens Kulturstadtrat,  Andreas Mailath-Pokorny,  per Presseaussendung dazu
Stellung zu nehmen.
„Die   jüngsten  Übergriffe  auf Juden und jüdische Einrichtungen in ganz Europa,  darunter
tätliche  und  eindeutig  antisemitische  Angriffe in Deutschland,  Frankreich,  und jetzt auch
in  Österreich,   stimmen  zutiefst   nachdenklich.   Es  ist  schärfstens  zu  verurteilen,  wenn
judenfeindliche Parolen das friedliche Zusammenleben in den verschiedensten Lebensbe-
reichen,  sei  es  im Sport,  in Internetmedien oder auf Demonstrationen stören“, so Mailath-
Pokorny.
Eine wenig späte Reaktion der SPÖ finden wir und auch nur „schärfstens zu verurteilen“
wird nicht genügen. Solchen Auswüchsen muss entschlossen entgegengetreten werden
und  das  wurde  nicht gemacht.   Ganz im Gegenteil,  denn die vergangene Anti-Israel-
Demonstrationin Wien, fand mit Zustimmung der SPÖ-Wien statt.
„Diese Versuche, Freiheit, Toleranz und die demokratische Grundordnung zu unterwan-
dern, sind  unerträglich  und  haben  auch  nichts  mehr mit der Kritik an einem Staat zu
tun“,  so  Wiens   SPÖ-Kulturstadtrat  weiters.    Sollte  es  Mailath-Pokorny noch nicht be-
merkt haben, es sind keine Versuche mehr sondern es ist bereits bittere Realität.
Die  SPÖ hat großteils die Zustimmung bei der autochthonen Wiener Bevölkerung verloren.
Also  suchte  sie  sich  ein  neues  Wählerklientel  und fand dieses in den muslimischen  Zu-
wanderern. Vor lauter Liebäugeln mit dem Islamismus (der nachweislich sehr viele radikale
Elemente  in  sich birgt),  verschliefen die Roten jene Entwicklung,  die Mailath-Pokorny nun
als Versuch darstellt, die aber leider längst zur Realität geworden ist.
Wer nun  Mailath-Pokornys Beteuerungen ungeteilten Glauben schenken will,  der lese sich
zuerst eine heutige Presseaussendung der Österreich-israelischen Gesellschaft (ÖIG) durch:
Screen: APA/OTS
Am  26. Juli 2014  wird  der  so genannte  „Al-Quds-Tag“  zum wiederholten Mal auch in Wien
stattfinden.   Eingeführt  wurde  er 1979  nach der islamischen Revolution im Iran von Ayatol-
lah Khomeini. Der „Tag zur Befreiung Jerusalems von der zionistischen Besatzung“, also die
Propaganda  zur  Vernichtung  Israels,  sollte  jährlich  am  Ende des Ramadans abgehalten
werden. (Quelle)
Sehr aufschlussreich ist auch der letzte Satz in der Presseaussendung der ÖIG:  „……..dass
Österreich  das  Regime  im Iran hofiert und Bundespräsident Fischer im September in den
Iran reisen möchte.“
Also  wir  fassen  zusammen:   Das  Stattfinden des  Al-Quds-Tages zum wiederholten Mal in
Wien, das Hofieren des Irans in Österreich und eine anstehende Reise des Bundespräsiden-
ten in den Iran.
Versteht  das  Wiens SPÖ-Kulturstadtrat darunter,  wenn er in seiner heutigen Aussage weiters
meint (diesen  Absatz haben wir bis hier absichtlich unterschlagen):  „Wenn gegenüber einer
Minderheit  Rufe  mit  den  gleichen  Zeitwörtern wie vor 70 Jahren ertönen,  so haben gerade
Wien  und  Österreich  eine besondere Verantwortung, Sensibilität walten zu lassen.  Jegliche
Minderheit,  die  in  unserem Land  Opfer von Aggression wird,  kann sich unseres Beistandes
und  unserer  Solidarität  sicher  sein,  so  auch  die  Jüdische Community.   Sie sind mit ihren
Sorgen keineswegs alleine.“
Sorgen dürfte  die SPÖ haben.  Wie soll sie sich entscheiden?  Das islamistische Wählerklien-
tel vor den Kopf stoßen, indem sie gegen den islamistischen Antisemitismus rigoros vorgehen
lässt?   Oder  die  in  Österreich lebenden jüdischen Mitbürger(innen) sich selbst überlassen?
Tja, die SPÖ wird sich entscheiden und damit Farbe bekennen müssen.
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2014-07-24