Staatsverschuldung immer noch auf Rekordniveau


Statistik Austria Zahlen belegen starken

Anstieg der staatlichen Verschuldung


Die  aktuell  veröffentlichten  Zahlen  der  Statistik Austria für das Jahr 2015 attestieren
dem österreichischen Finanzhaushalt kein gutes Zeugnis.  Die Staatsschulden stiegen
vergangenes Jahr um  ganze  11,8  Milliarden  Euro  an. Sie liegen nun bei dem Negativ-
Rekordwert  von  290,8 Milliarden  Euro,  was  einer  Staatsschuldenquote von 85,5
Prozent  entspricht.   Damit  verfehlt  die  Regierung  zum  wiederholten  Male die Ein-
haltung  der  EU-Maastricht-Obergrenze  für  Staatsverschuldung von 60 Prozent, und
das deutlich.
Auch das Defizit bei den öffentlichen Finanzen stieg im letzten Jahr an.  Es liegt nun
bei  einem  Prozent des Bruttoinlandsproduktes,  also der Wirtschaftsleistung Öster-
reichs. Die Regierung versucht, steigende Verschuldung und Defizit durch die Mittel
für die Bankenrettung zu relativieren.
Die elf Milliarden Euro aus  Hypo-Haftungen sind in den aktuellen Zahlen aber nicht
enthalten.   Fakt  ist  auch,  dass sich  im  vergangenen  Jahr Bund und Gemeinden
deutlich mehr verschuldet haben als angenommen.  Dies liegt auch an der kosten-
intensiven  Bewältigung  der Flüchtlings- und Migrationskrise.  Die niedrigen Zinsen
auf  den  Märkten  kommen daher sehr gelegen,  ohne sie wäre das Ergebnis noch
schlechter ausgefallen.
Es muss nun vor allem auf die negativen Auswirkungen auf das Budget und somit
den   eingeengten   Handlungsspielraum   der   Regierung  hingewiesen   werden.
Dringend    notwendige   Entlastungen   von   Unternehmen  in   Kombination  mit
Struktur-und  Entbürokratisierungsreformen  wären  Maßnahmen,  um das Defizit
sowie  die  Staatsverschuldung  in  den  kommenden  Jahren  wieder  deutlich zu
reduzieren.
Alleine  die Sozialausgaben,  mit 73,6 Milliarden Euro jährlich,  machen bereits 42
Prozent  der Staatsausgaben aus.   Hier besteht dringender Reformbedarf.   Auch
darf  die  Niedrig-Zinspolitik  der EZB nicht dazu verleiten,  immer weiter Schulden
zu machen, nur weil die Rückzahlung der Zinsen momentan günstig ist.
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2016-09-24