Explosion der Suchtmittelmissbrauchsfälle
Die österreichischen Justizanstalten drohen im Drogensumpf zu versinken. Eine parla-
mentarische Anfrage von FP NAbg. Christian Lausch hat ergeben, dass in den letzten dreiJahren die Anzahl von Suchtmittelmissbrauchsfällen von 380 auf 1093 explodiert ist.
„Das ist leider nur die Spitze des Eisberges. Man kann davon ausgehen, dass mindestens
ein Fünftel der Häftlinge drogenkrank ist“, meint der freiheitliche Nationalratsabgeordnete.
Lausch, der selbst Justizwachebeamter ist, fordert nun endlich zeitgemäße Drogenbekämpf-
ungsmaßnahmen. „Seit Jahren verschließt das Justizministerium vor dem bedrohlich steig-
enden Drogenproblem in den österreichischen Haftanstalten beide Augen. Diese Fehlent-
wicklung muss auf alle Fälle gestoppt werden“, so Lausch.
Geeignete Maßnahme wieder eingestellt
Laut Lausch gebe es die Möglichkeit international anerkannter Gegenstrategien. „In Bayernund Sachsen werden etwa justizeigene Suchtmittelspürhunde eingesetzt. Doch ein solches bei uns bereits gestartetes Projekt wurde aus unerklärbaren Gründen wieder eingestellt“, kritisiert Lausch.
Für Lausch ist dies völlig unverständlich, spricht sich doch sogar der Rechnungshof für
einen Einsatz von eigenen Suchtmittelspürhunden aus. Für ihn ist die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit solcher Projekte ist also belegt.Lausch fordert, dass diese Projekte aufgrund der Horrorzahlen in den österreichischen
Gefängnissen sofort wieder aufgenommen werden. „Ohne Kontrollen wird der Suchtgift-
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2011-06-21