Flächendeckende Telefon-Abhörung in Österreich


Thomas Drake: Überwachung von internationalen

Kommunikationsverbindungen sei „gängige Praxis“

In  einem  Interview  in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins PROFIL
äußert  sich der ehemalige US-Agent Thomas Drake zu Abhörmaßnahmen des Geheimdiens-
tes NSA in Wien. Nach den jüngsten Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden ist ganz
konkret davon auszugehen, dass die NSA in Wien eine Abhörstation betreibt:
„Vienna & Annex“  („Wien und Anhang“)  heißt  es  auf einemvergangene  Woche  an  die Öffent-
lichkeit gelangten, streng geheimen Standortplan einer amerikanischen Geheimdienst- Sonder-
einheit.   „Annex“  ist  in  der  Legende  wiederum  als „Unmanned Remote“ („unbemannt fernge-
steuert“) ausgewiesen.
„Die  Bezeichnung  ‚Annex‘  ist fast immer ein  Euphemismus für aktive Operationen,  die unter
dem   Deckmantel  der  jeweiligen   Botschaft  laufen“,   erläutert   Drake  gegenüber   PROFIL:
„‚Unmanned Remote‘  bedeutet  üblicherweise,  dass  die  Ausrüstung  nicht  von  physisch an-
wesenden   Personen  bedient  werden   muss,  sondern  ferngesteuert  werden  kann.   Im  ge-
gebenen Zusammenhang ist das meistens eine Abhörstation oder ein Überwachungszugang.“
Drake vermutet auch, dass die NSA in Österreich genauso flächendeckend Telefonate abhört,
wie  es  zuletzt aus anderen Ländern bekannt geworden ist:  „Gehen Sie davon aus,  dass das
geschieht.  Die  Überwachung  von internationalen Kommunikationsverbindungen ist gängige
Praxis  der  NSA  und  eine  Doktrin  zur Unterstützung nationaler amerikanischer Interessen.“
(Quelle: APA/OTS)
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2013-11-02