Wirtschaftskammer beschönigt sich wieder einmal selbst
Während – speziell in Wien – eine Insolvenz die andere jagt und Geschäftsschließungen an der Tagesordnung stehen, ist es die WK-Wien nicht leid, permanent Jubelmeldungen über eine angeblich gute Wirtschaftslage in der Bundeshauptstadt hinaus zu posaunen. Offenbar will sich die Zwangsanstalt wieder einmal selbst und die mit der Zwangsmitgliedschaft ver- bundenen Zwangsbeiträge beschönigen. Denn anders können wir uns deren heutige Presse- aussendung nicht erklären.
Screen: APA/OTS Heute ist der 1. Einkaufssamstag. Laut der WK-Wien sind sind die Händler mit der Kunden- frequenz und der Kauflaune zufrieden. Dies wurde laut Wirtschaftskammer mittels einer durchgeführten Blitzumfrage ermittelt. So weit, so nicht gut. Die meisten Geschäfte (außer Lebensmittelhandel) sperren erst um 09:00 Uhr auf und halten bis 18:00 Uhr offen. Und nun ein Blick auf die Presseaussendung der WK-Wien. Diese ging bereits um 14:14 Uhr online. Kalkulieren wir nun die Zeit für die durchgeführte Blitzumfrage (wie immer diese auch ausgesehen hat), die Ergebniswertung sowie Übermittlung an die Wirtschaftskammer und den Zeitaufwand für das Schreiben der Aussendung ein, müssten die Wiener Händler schon spätestens gegen 12:00 Uhr ihre Zufriedenheit zum Ausdruck gebracht haben. Das ist genau jener Zeitraum, in der zwar Lebensmittel fürs Wochenende aber kaum Weih- nachtsgeschenke eingekauft werden. Also wo wurde hier die Blitzumfrage getätigt? Bei Interspar, bei Hofer oder einem sonstigem Lebensmittelhändler? Sind die meisten Jubelmeldungen der Wirtschaftskammer ohnehin nicht nachvollziehbar, so führt sich die Heutige selbst ad absurdum. Nach maximal 3 Stunden Öffnungszeit ist es nicht möglich zu beurteilen, ob der 1. Einkaufssamstag gut oder schlecht lief. Kein seriöser Händler würde nach diesem kurzen Zeitraum Bilanz ziehen. Aber das scheint die WK-Wien nicht zu stören, denn das Honorar der Marktforschungs- firma „Makam Market Research“ wird ohnehin aus den Beiträgen der Zwangsmitglieder beglichen. Für uns fällt die heutige Presseaussendung jedenfalls unter: Geistige Selbst- befriedigung. ***** 2013-11-30