Wien wird zur Finanz-Oase für saudische Islamisten


Steuerfreiheit und Diplomaten-Status

Mit  heftiger Ablehnung reagiert die freiheitliche Nationalratsabgeordnete  Susanne Winter
auf den gestrigen Ministerratsbeschluss der Bundesregierung, welcher dem „König-Abdul-
lah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“  Umsatz- und Grundsteuerfrei-
heit einräumt und den  Mitarbeitern des Zentrums zudem diplomatischen Status verleiht.
Damit  würde  beispielsweise  der Polizei der Zutritt zum Gebäude verwehrt.   „Dass ausge-
rechnet  das  strengste  islamische  Land der Welt ein Dialogzentrum in Wien errichten will,
ist schon ein starkes Stück. Nicht umsonst betrachtet selbst der Großteil der hier lebenden
Muslime  das  Projekt äußerst skeptisch.   Dass sich jedoch die Politiker von SPÖ und ÖVP
auch  noch  bemüßigt  fühlen,  dem saudischen  Umschlagplatz für islamistische Hilfsgelder
Steuervorteile einzuräumen, ist ein Skandal der Sonderklasse“, kritisiert Winter.
„Außenminister  Spindelegger  hat  mit  der  Unterzeichnung  der  Gründungsurkunde  des
fundamentalistisch orientierten Dialogzentrums im Oktober 2011 in Wien einen imposanten
Kniefall vor dem saudischen Königreich hingelegt und Tür und Tor für die weitere Expansion
des politischen Islam in Europa geöffnet.   Nunmehr dürfen sich die Islamisten über ein weit-
eres Gastgeschenk freuen: steuerliche und diplomatische Vorteile“, so Winter.
Europaweit würden Moscheen und sogar ganze muslimische Parallelwelten zur Verbreitung
des  sektiererischen  Wahhabismus  mit  finanzieller  Hilfe des saudischen Königshauses aus
dem  Boden gestampft.   Während des Bosnienkrieges flossen Millionen US-Dollar aus dem
Königreich an die Mudschaheddin-Brigaden,  reingewaschen als Spendengelder über islam-
ische Hilfsorganisationen, die ihren Sitz in Österreich hatten und teilweise in Verbindung zur
Al-Kaida oder anderen Terrororganisationen standen.
Weit  über  100 Millionen  US-Dollar sollen die saudischen Wahhabiten seit 1993 in den Bau
von bosnischen Moscheen und Koranschulen gesteckt haben. Der Großmufti von Bosnien
und Herzegowina,  Mustafa Ceric, warnt davor,  dass es in Wien „Netzwerke und Zentren“
von Islamisten gebe, deren Aktionsradius sich bis Sarajevo erstrecke.
Militante Muslime würden in Wien „rekrutiert und finanziert“, das saudische Geld fließe über
Wien nach Sarajevo. Staatsreligion in Saudi Arabien ist der Wahhabismus, eine besonders
fundamentalistische  Strömung im  Islam.   Die  Wahhabiten  betrachten sich als die einzig
wahren Muslime. Menschen,  die sich vom Islam abwenden,  droht die Todesstrafe.
„In einem aufgeklärten westlichen Land wie Österreich von dieser Position aus einen inter-
religiösen Dialog führen zu wollen, ist mehr als zynisch“, schließt Winter.
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2012-04-12