Alleinpächter der Doppelmoral


Langsam lichten sich die Nebel um SPÖ- und Grünen-Nazivergleiche

Ein altes Sprichwort besagt: „Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe.“
Diese  Binsenwahrheit  scheint  nun  zuzutreffen,  wenn man sich die Aussagen von diversen
SPÖ- und Grünpolitikern zu Gemüte führt.   Thema ist die angebliche Pogromvergleichs-Aus-
sage des FPÖ-Chefs am WKR-Ball, die ein Standard-Reporter gehört haben will.

Die  SPÖ und die Grünen dürften ohnehin Alleinpächter der Doppelmoral sein, wenn man ihre

gekünstelte Aufregung um den angeblichen Strache-Sager in Betracht zieht.   Wie wir bereits
im Beitrag  „Der Nazimethodenvergleich…..“  festgehalten haben,  hatte die Grünabgeordnete
Alev Korun  kein Problem damit,  die gesetzlich fundierte  Arbeit der Innenminiserin mit Nazi-
methoden zu vergleichen.   Ihr Genosse Karl Öllinger  eilte ihr noch zur Hilfe,  als sie mit ihre
Aussage in Kritik geriet. Der Vorfall spielte sich natürlich  im Hohen Haus ab.

Aber auch ein gewisser  Alfred Gusenbauer wusste die Bühne des Parlaments zu nutzen und
sprach 2004 während einer Nationalratssitzung davon, dass in ebendiesem Nationalrat „eine
absolute Pogrom-Stimmung“ geherrscht habe.


Screen: news.at

Gusenbauer veteidigte seine Aussage sogar

Gusenbauer nahm seine Pogrom-Vergleichsaussage nicht zurück, nein er verteidigte diese viel-
mehr damit, dass seine Darstellung vielleicht überspitzt gewesen sein könnte,  aber die Stimm-
ung im Nationalrat war aggressiv und aufgeheizt. „Mit hundert Leuten vor ihnen, die versuchen,
sie  niederzubrüllen,  fühlt  sich  ein jeder selbst körperlich gefährdet“,  so begründete er seine
Pogrom-Vergleich.

Da  staunen  wir  aber,  denn Gusenbauer musste keinen Spießrutenlauf zwischen Brandsätzen

und gewalttätigem Mob absolvieren,  um sich körperlich gefährdet zu fühlen.   Er sah sein Leben
offenbar  schon  in  Gefahr,  nur  weil  etliche  Personen in einem demokratischen Plenum nicht
seiner Meinung waren.

Wie aus einem heutigen Beitrag auf „kleinezeitung.at“ zu entnehmen ist, will die SPÖ die Auf-
regung  um  den  angeblichen  „Juden“-Sager  von  FPÖ-Obmann Strache  offensichtlich für sich

nutzen.   Der Bundesgeschäftsführer Kräuter lädt „bisherige FPÖ-Wähler“ ein, den Freiheitlichen
aufgrund  des  „rechtsradikalen Kurses“  Straches  den Rücken zu kehren und stattdessen seine
Partei zu wählen.

Wenn G. Kräuter den angeblichen „Juden“-Sager von Strache als  „rechtsradikalen Kurs“ wertet
fragen wir uns, warum er den Pogrom-Vergleich von Gusenbauer bis dato nicht kritisierte.  Ob-

wohl  der SPÖ- Bundesgeschäftsführer schon seit 1991 im Nationalrat sitzt, sind keinerlei Über-
lieferungen  bekannt,  dass  er  gegen  den  Pogrom-Vergleich und die nicht Zurücknahme der
Aussage von Gusenbauer, Protest in irgendeiner Form eingelegt hätte.

Aber  die  Angelegenheit wird noch erstaunlicher,  wenn nicht sogar schon absurd. Bekannter

Weise  hätte  H.C. Strache mit dem  „Großen Goldenen Ehrenzeichen mit Stern“  der Republik
Österreich ausgezeichnet werden sollen.

Presseausendung der Präsidentschaftskanzlei im  Originaltext

Wie die Präsidentschaftskanzlei mitteilt, hat Bundespräsident Dr. Heinz Fischer im Hinblick auf
die aktuelle Auseinandersetzung um behauptete Aussagen von KO Heinz Christian Strache,  in
denen er die Demonstrationen gegen den WKR-Ball – in welchem Zusammenhang auch immer
–  mit  dem  verbrecherischen  und   zahlreiche Todesopfer fordernden Novemberpogrom der
Nationalsozialisten in Zusammenhang gebracht hat,  entschieden, die Verleihung eines hohen
Ehrenzeichens der Republik Österreich an KO Heinz Christian Strache zurückzustellen.

Da staunen wir aber, denn genau derselbe  Vergleich wurde wie bereits erwähnt, im Jahr 2004
von Alfred Gusenbauer gemacht.   Allerdings war dessen körperliche Unversehrtheit nicht durch
Brandsätze oder gewalttätigem Mob gefährdet, sondern dieser fühlte sich  dadurch körperlich

gefährdet,  weil nicht alle Nationalratsabgeordneten im Parlament seiner Meinung waren.


Screen: news.at

Da das „Große Goldenen Ehrenzeichen mit Stern“ der Republik Österreich  durch den Bundes-
präsidenten  verliehen wird fragen wir uns, wer hat wohl dem Herrn Gusenbauer   – trotz Pogrom

-Vergleichsaussage  –  diesen  Orden  um  den Hals gehängt?   Aus der moralischen Sicht
unseres sehr geschätzten Staatsoberhauptes,  müsste dieser nun dem Alfred Gusenbauer das
Ehrenzeichen wieder aberkennen. Denn wir nehmen doch nicht an, dass Herr Dr. Heinz Fischer
mit zweierlei Maß misst.

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2012-02-03