Das Scheingefecht der Innenministerin


Plötzlich um die Sicherheit der Bevölkerung besorgt

Waren für Rot und Schwarz bis dato die Wiedereinführung von Grenzkontrollen ein absolutes
Tabuthema, hat hier offenbar in Hinblick auf die nahenden Nationalratswahlen ein Umdenken
eingesetzt.  Allerdings orten wir hier eher ein Scheingefecht, als eine wirklich ernst gemeinte
Maßnahme.
 
Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)  zeigt sich plötzlich um die Sicherheit der Österreicher(innen) be-
sorgt  und  will auf die altbewährten Grenzkontrollen zurückgreifen,  wenn wegen der griech-
ischen  Krise die  „innere Sicherheit in Gefahr“  ist.   Da kann Burgenlands Landeshauptmann
Hans Niessl (SPÖ)  nicht nachstehen und begrüßt die Vorgehensweise der Innenministerin in
der Causa „Mehr Sicherheit in der Grenzregion“.
 
Anlässlich  des  heutigen Besuches der Innenministerin beim Burgenländischen Landeshaupt-
mann,  war eines der prägnanten Themen die  Sicherung der Grenze und die Verminderung
der Schlepperkriminalität.

Für Mikl-Leitner ist eindeutig, dass gerade die Zustände an der türkisch-griechischen Grenze
aufzeigen, dass ein ganz klarer Handlungsmechanismus gebraucht werde. „Wenn die innere
Sicherheit  gefährdet  sei,  können  wir uns selbstverständlich vorstellen,  dass auch hier die
Grenzen  hochgezogen  werden.   An der Reisefreiheit selbst soll nicht gerüttelt werden“, so
die Innenministerin.
 
Interessan t ist die Tatsache,  dass Niessl selbst einräumt,  dass das Burgenland mit seiner
400 Kilometer langen ehemaligen Außengrenze am meisten profitieren würde. „Die Schlep-
perkriminalität  ist  in  den  vergangenen  Monaten  um 90 Prozent angestiegen und die im
Bedarfsfall von der Innenministerin eingeführten Grenzkontrollen bieten der gesamten Ost-
region ein höheres Maß an Sicherheit“, konstatiert Landeshauptmann Niessl.
 
Fotograf: Hermann Fercsak – Fotocredit: Burgenländisches Landesmedienservice
Auf was warten die Beiden eigentlich noch?
 

Die innere Sicherheit ist schon längst gefährdet

Da  fragen  wir  uns  doch,  wenn  Niessl  ohnehin  in  Kenntnis der extrem hohen Schlepper-
kriminalität ist, warum dieser bis dato noch nichts zum Schutz der österreichischen Bevölker-
ung unternommen hat?   Das Ganze hat ohnehin einen Schönheitsfehler,  denn wir brauchen
auf keine griechische Krise zu warten.
 
Die  innere  Sicherheit  ist  bereits seit dem Zeitpunkt gefährdet, als die Grenzen zu den ehe-
maligen  Ländern  des  Ostblocks  geöffnet  wurden.   Seitdem strömen tagtäglich kriminelle
Ostbanden  ungehindert  über  die  sperrangelweit geöffneten Grenzen nach Österreich und
begehen in der Alpenrepublik Straftaten vom einfachen Einbruch bis hin zum Mord.  
 
Da ist es doch erstaunlich,  dass die Innenministerin erst warten will bis die  „innere Sicher-
heit in Gefahr“  ist,  um  wieder  Grenzkontrollen  einzuführen.   Was  muss eigentlich noch
passieren bis Mikl-Leitner erkennt, dass es bereits längst so weit ist?
 
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2012-06-08