Immer wieder Praterstern


GASTAUTOREN – BEITRAG

 
Die  Entwicklung  am Praterstern wird immer schlimmer je wärmer es wird, dies zeigte ein
neuerlicher Lokalaugenschein in der der Vorwoche drastisch. Wieder viele „gefallene Exis-
tenzen“  aus aller Herren Länder – Alkoholiker,  Drogenabhängige und Obdachlose!?  Man
sonnt sich in der Öffentlichkeit am Boden liegend, säuft und raucht „hascht“.
 
 
 
 
 
Eine  offensichtlich  Drogenabhängige lehnt beim Aufgang Ausstellungsstraße zur U Bahn, je-
mand rief die Stationsaufsicht, da sie sich übergeben hatte und nicht wirklich ansprechbar ist
obwohl bei Bewusstsein. Kinder spielen in unmittelbarer Nähe und müssen das Ganze mit an-
sehen!   Die  Rettung  trifft  ein nachdem die Verkehrsbetriebe-Mitarbeiter diese verständigt
hatten.
 
Kurz  darauf gibt es beim Rettungswagen einen kleinen Tumult,  da drei  offensichtlich alko-
holisierte  und obdachlose polnische Männer sich dort mit  einem Ordnungsdienstmitarbeiter
sowie  dem  Sanitäter  anlegten.   Erst  als der Ordnungsdienst die Polizei anruft suchen die
Männer das Weite, sodass sich die Sanitäter die Drogenkranken wieder voll widmen können.
 
Zur gleichen Zeit gibt es in der Bahnhofshalle Diskussionen mit der Polizei,  die offenbar drei
so  genannte  „Sandler“  die  offensichtlich  stark angetrunken waren aus dem Bereich des
Supermarktes zu entfernen versuchen.
 
Der Platzverweis wirkt nach endlosen Diskussionen, doch bald drauf wieder Streitereien und
tätliche Auseinandersetzungen und viel Alkohol, am „Sandlereck“ (Platz neben dem U1 Auf-
gang Praterstern)  sodass  die  Polizei abermals schlichtend eingreifen muss und einen Mann
des Platzes verweist.  Der geht nicht freiwillig und so bringt man ihn mit geübtem Griff vom
Platz und verweist ihn in der Nordbahnstraße abermals des Platzes, diesmal mit Erfolg.
 
Nach  etwa drei Stunden,  es ist Abend geworden, wieder eine  „Alkoleiche“,  also ein Mann,
der zuviel des Wodkas erwischt hat und kaum ansprechbar liegen bleibt.   Neuerlich rückt die
Rettung an, wieder dieselbe ASBÖ Mannschaft vom Nachmittag, man sagt mir, dass dies hier
agesordnung  sei  und man hier her bis zu 5 Mal / Tag anrückt nach Schlägereien, Alkoholex-
zessen und Drogenmissbrauch!
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Die  Sani’s  packen  den Mann ein,  währenddessen klappt ein weiterer Mann zusammen und
liegt  in  den  Armen  seiner Partnerin am Boden.   Man ruft einen weiteren Rettungswagen,
eine  weitere  ASBÖ Mannschaft  rückt  an und die Erste verabschiedet sich von mir um den
Mann in die Rudolfstiftung zu bringen. Die zweite Mannschaft packt den anderen Alkoholiker
samt  seiner angetrunkenen Partnerin ein um beide ebenfalls in ein Krankenhaus zu verfrach-
ten.
 
Die Polizei zeigt Präsenz, doch steht man der Problematik mit den „Pratersternbewohnern“
trotz Unterstützung dieser durch die SAM, einer sozialarbeiterisch tätigen Gemeindeorgani-
sation  machtlos gegenüber.   Die Streetworker reden mit den Leuten,  leisten erste Hilfe
und gehen wieder, was genau nichts bringt, denn mehr Hilfe wird laut den Aussagen von
Betroffenen nicht geboten.
 
Auf telefonische Nachfrage hieß es bei der Stadt (Ma 40), dass man nicht mehr tun könne
und die (Zitat)  „Individuen ohnehin nicht geholfen werden wollen.   Darüber hinaus seien
die  Obdachlosenheime  und  andere  Einrichtungen alle voll und so könne man nicht mehr
machen!“
 
Auch  die Polizei beklagt sich über die Zustände am Praterstern, doch ihnen sind die Hände
gebunden, da die Grundeigentümer ÖBB und Stadt Wien nicht mehr Unternehmen wollen
oder können gegen die unhaltbaren Zustände „am Stern“.
 
So  wie es aussieht hat sich ein Teil der  Karlsplatzszene auf den Praterstern verlagert und
nach  Informationen  von Mitarbeitern der Wiener Verkehrsbetriebe auch in die U-Bahnen.
Insbesondere  die  Linie U4  sei davon betroffen,  aber auch diverse Stationen und da be-
sonders die neue U1 Station Großfeldsiedlung.
 
Wir  konnten  aber  auch  immer  wieder in der Station Handelskai der U6 schwunghaften
Drogenhandel  und  Konsum beobachten.   Auch in den Zügen wird fleißig gedealt und je
später der Abend auch brav konsumiert.  Besonders in der Nacht U Bahn an den Wochen-
enden ist dies nicht selten der Fall.
 
Polizei  sieht  man  selten in den Zügen ebenso wenig wie die so genannten „Nightliner“,
grade  einige Freiwillige Ordnungsdienstmitarbeiter patrouillieren ab und an in den Zügen
und zeigen Präsenz! Was auch wirkt und hilft den anderen Fahrgästen ein Sicherheitsge-
fühl zu geben, auch wenn das nicht gerne von der Polizei gesehen ist (??),  da sie wohl
„Amtsanmaßung“ dabei vermuten, so ein Polizeibeamter eines Nachts.
 
Selbiges  gilt  auch für den Praterstern,  wo der Ordnungsdienst immer wieder auch Prä-
senz zeigt und nicht selten die Stationswarte unterstützt bei Problemen mit den „Stern-
bewohnern“ und das nur im gesetzlichen Rahmen, wie man uns versichert.
 
Wir  behalten die Situation im Auge und werden auch weiter berichten über Praterstern
und  U-Bahnen sowie U Bahnstationen!   In der Hoffnung,  dass die Stadt und / oder die
ÖBB  endlich  etwas  gegen die Missstände in ihren Bereichen unternehmen, sodass man
sich wieder sicher fühlen kann in der U-Bahn und deren Stationen sowie am Praterstern!
 
Erich Weber

2012-04-09