Platz da Normalbürger, hier kommt „Mister Wichtig“
Heute morgen auf der A4-Ostautobahn (Höhe Fischamend in Fahrtrichtung Wien), erblickte Otto Normalbürger ein Polizeiauto im Einsatz in seinem Rückspiegel. Er selbst fuhr mit 130 km/h auf der linken Spur. Selbstverständlich machte er dem Einsatzfahrzeug sofort Platz,indem er auf den rechten Fahrstreifen wechselte. Immerhin ist anzunehmen, dass Polizei-fahrzeuge mit eingeschaltetem Blaulicht zu einem Verkehrsunfall oder gar zu einer gerade verübten Straftat unterwegs sind. Aber weit gefehlt, als Otto Normalbürger auf den rechten Fahrstreifen gewechselt hatte,rauschten im Höllentempo (weit jenseits der 130 km/h-Marke), außer dem Polizeiauto nochdrei Fahrzeuge an ihm vorbei. Diese waren mit folgenden Kennzeichen versehen: 1 ungarisches Kennzeichen, 1 Diplomatenkennzeichen und ein Auto hatte eine Mietwagen-nummerntafel. Alle Pkw´s waren mit einem Blaulicht ausgestattet und dieses war bei allenauch eingeschaltet. Video: © erstaunlich.at Zeit plus 1 Std. (Kamera hatte noch Winterzeit)
Da stellt sich die Frage um die Berechtigung und vor allem die Sinnhaftigkeit dieses Polizei-einsatzes. Immerhin besteht durch Fahrspurwechsel für das Platz machen für Einsatzfahr-zeugen (speziell auf Autobahnen) ein erhöhtes Unfallrisiko. Dieses muss zwar in Kauf ge-nommen werden, wenn Einsatzfahrzeug zu berechtigten Einsätzen unterwegs sind. Hier kann man aber durchaus mit einer Interessenabwägung argumentieren. Eine derartige Argumentation ist aber keinesfalls gegeben, wenn sich ein glaublicher „MisterWichtig“ seinen Weg mit weit überhöhter Geschwindigkeit mittels Polizeieskorte freihaltenlässt und dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden könnten. Dazu kommt noch,dass ungarische Zivilfahrzeuge, Diplomaten- und Mietautos keinerlei Berechtigung haben,mit eingeschaltetem Blaulicht auf Österreichs Autobahnen mit weit überhöhter Geschwindig-keit zu rasen. ***** 2013-07-01