LIFE-Boat4Sturgeon: Bis 2030 sollen rund 1,6 Mio. Jungfische aufgezogen und ausgewildert werden

Heute wurde die MS Negrelli feierlich als LIFE-Boat4Sturgeon eröffnet – ein Meilenstein für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Donaustöre. Das Schiff des österreichischen Wasserstraßenbetreibers viadonau hat direkt an der neuen Anlegestelle der Stadt Wien auf der Donauinsel angelegt und wird als einzige schwimmende Aufzuchtstation in Europa in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle dabei spielen, die letzten vier Störarten der Donau zu erhalten. Das EU-Projekt LIFE-Boat4Sturgeon wird federführend von der BOKU University gemeinsam mit den Partner Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK), Stadt Wien und viadonau durchgeführt. Hinzu kommen nationale und internationale Partner.
GEMEINSAM FÜR DEN SCHUTZ DER DONAUSTÖRE
Störe, die es seit 200 Millionen Jahren gibt, gilt es zu erhalten und schützen. Bei der offiziellen Eröffnung des LIFE-Boat4Sturgeon betonen Projektpartner und deren politische Vertreter, wie entscheidend gemeinsamer Einsatz ist, um den Lebensraum der Störe zu sichern und eine nachhaltige Zukunft für die Donau zu schaffen.
Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler (viadonau) sieht gelebten Artenschutz: „Die Stärkung des Artenschutzes und der Biodiversität ist fester Bestandteil unserer Unternehmenswerte und damit wesentliches Handlungskriterium in allen Bereichen von viadonau. Mit dem Umbau unseres Schiffes MS Negrelli in eine schwimmende Aufzuchtstation leben wir einmal mehr diesen Artenschutz und helfen mit, die gefährdeten Störarten in der Donau vor dem Aussterben zu bewahren.“
Rektorin Eva Schulev-Steindl (BOKU) unterstreicht die Teamarbeit beim Artenschutz: „Die Erforschung der Biodiversität und der Erhalt von Ökosystemen für kommende Generationen sind zentrale Anliegen der BOKU. Einmal ausgestorben, sind Arten für immer verloren – umso mehr freut es uns, beim Projekt LIFE-Boat4Sturgeon die wissenschaftliche Leitung zu übernehmen. Die BOKU zählt heute zu den weltweit führenden Institutionen im Schutz der Störe. Nachhaltiger Biodiversitätsschutz erfordert jedoch nicht nur exzellente Wissenschaft, sondern auch die Weitergabe von Wissen und Begeisterung. Mein Dank gilt den engagierten Forscherinnen und Forschern der BOKU sowie unseren Projektpartnerinnen und -partnern.“
DIE MS NEGRELLI ALS LIFE-BOAT4STURGEON
Die MS Negrelli war ursprünglich als Steintransportschiff der viadonau auf dem europäischen Strom unterwegs. Das Schiff wurde eigens für das Projekt LIFE-Boat4Sturgeon umgebaut und hat jetzt eine neue tragende Rolle als Aufzuchtstation für die gefährdeten Störarten.
Die wichtigsten Fakten zur MS Negrelli – ein Schiff, das Mutterfischen und jungen Stören ein Zuhause im Wiener Donauwasser bietet:
Baujahr: 1966 (Linz)
Länge: 66 Meter
Breite: 10 Meter
Tragfähigkeit: 347,46 Tonnen
Aufzuchtbecken: 35 (1 großes Mutterfischbecken mit 110 m³, 12 Rundbecken, 22 Langstromrinnen)
Donauwasser: 35 Liter Donauwasser werden pro Sekunde durch das Aufzuchtsystem gepumpt
Rohrleitungen: 350 Meter wurden für die Aquakultur verlegt
Ab Sommer können Interessierte das Projekt bei Führungen auf der MS Negrelli erleben. Mehr Informationen zum Projekt: https://lb4sturgeon.eu
LIFE-Boat4Sturgeon wird von der BOKU Wien geleitet. Das Projektvolumen beträgt insgesamt 11,8 Millionen Euro, wo von 67 Prozent das EU-Programm LIFE übernimmt.
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