Stadt Wien hat über Ex-AVZ insgesamt knapp 1,7 Mrd Euro verzockt
Die gestern begonnene Kapitalerhöhung der italienischen Großbank Unicredit führt zu neuer- lichen Millionenverlusten der Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten, besser bekannt als ehemalige Anteilsverwaltung Zentralsparkasse bzw. AVZ.
Während seitens Finanzstadträtin Brauner weiterhin dementiert wird, dass die massiven Kurs- verluste der Unicredit Auswirkungen auf die Gemeinde Wien hätten, verliert die Ex-AVZ neuerlich einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag und hat somit in den vergangenen zwölf Jahren insgesamt knapp 1,7 Milliarden Euro verzockt.
Geld, das der Wiener Steuerzahler für den Verkauf der Anteile an der Zentralsparkasse erhal- ten hatte. Der Aktienkurs der Unicredit verlor innerhalb einer Woche fast 57 Prozent seines Wertes, das ist der größte Kursverfall seit 25 Jahren.
Laut Mailänder Finanzexperten läuft die Kapitalerhöhung nur schleppend, weil es wenig Liquidität am Markt gebe und die Aussichten der Bank für das nächste Geschäftsjahr mäßig
seien. Daneben hält Unicredit italienische Staatsanleihen im Wert von rund 38 Milliarden Euro, ein Faktum, das auf Anleger abschreckend wirkt.
Ebenso hat Unicredit für 2011 Dividendenzahlungen ausgesetzt, sodass Analysten nun zum
Verkauf raten. All das lässt die Wiener Finanzstadträtin aber offenbar kalt, ebenso die Vor-
stände der Ex-AVZ, die Banker Samstag, Randa, Kadrnoska und Zwickl.
Denn immerhin hielt die Stiftung bis zur Kapitalerhöhung rund 0,7 Prozent der Unicredit- Anteile, deren Wert nun in den Keller gerasselt ist. Entsprechende Anträge wurden seitens
der FPÖ auf Gemeindebene eingebracht, jedoch von der rot-grünen Stadtregierung abgelehnt.
„Ich vermisse in diesen wichtigen Fragen den notwendigen Realitätssinn der rot-grünen Stadt-
regierung. Was wir hier erleben, ist reines Glücksspiel zu Lasten der Wiener Steuerzahler“, so
die FPÖ-Gemeinderätin Dr. Barbara Kappel, die bereits mehrfach das Fehlen eines profes- sionellen Risiko- und Portfoliomanagements der Gemeinde Wien kritisierte.
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2012-01-10