Wenn der Bock zum Gärtner wird
Spitzenbeamter der Finanz leitet Millionen um
Durch ein paar mißtrauische Banken und einem Artikel im Nachrichtenmagazin „Profil“ kam der ganze Skandal ins Rollen. Ein Spitzenbeamter der Buchhaltungsagentur des Bundesministerium für Finanzen, soll 16 Millionen Euro die für das AMS bestimmt waren, an private Personen überwiesen haben. Weiters soll er einem Bildungsinstitut Schuldscheine der Republik Österreich im Wert von 43 Millionen Euro ausgestellt haben. Für den Beamten gilt die Unschuldsvermutung. Der mutmaßliche Täter ist als Bereichsleiter für jenen Bereich zuständig, von welchen die Millionen an das Arbeitsmarktservice (AMS) überwiesen werden sollten. Angeblich hat er die Geldquelle seit 2008 angezapft.Finanzministerium weist Verantwortung von sich
Nach seiner Festnahme wurde der Finanzbeamte von mehreren Behörden verhört. Laut Finanzministeriumssprecher Harald Waiglein, soll es sich um 16 Millionen Euro handeln, die der mittlerweile suspendierte Beamte, illegal ausbezahlt hat. Ob es sich tatsächlich um einen 60 Millionen-Coup handelt, konnte Waiglein nicht be- stätigen. Aber er wies sofort darauf hin, dass es sich um keinen Skandal des Ministeriums handle, da die Agentur eine ausgegliederte Gesellschaft sei. Mit letzerer Aussage will Waiglein uns glaubhaft machen, daß die Buchhaltungsagentur nicht so wirklich zum Finanzministerium gehört, sondern eher eine privatwirtschaftliche Institution sei.Falsch Herr Waiglein, Sie sollten es doch besser wissen. Die übergeordnete Behörde der „Buchhaltungsagentur des Bundes“ ist das Finanzministerium und daher ist es ein Skandal des Finanzministeriums. Dieser Slogan hat in diesem Fall nicht zugetroffen
Auszug aus der Website der Buchhaltungsagentur des Bundes http://www.buchhaltungsagentur.gv.at/De/_start.htm
Die Buchhaltungsagentur des Bundes (BHAG) ist eine Anstalt öffentlichen Rechts, welche gegen Entgelt – die Buchhaltungsaufgaben des Bundes für alle anweisenden Organe und für die vom Bund verwalteten Rechtsträger zu besorgen hat. Sie steht zu 100% im Eigentum der Republik.
Niemanden fehlten die Millionen
Begünstigter der Millionenüberweisungen war wahrscheinlich immer ein privates Bild- ungsinstitut, daß mittlerweile vor dem Konkurs steht. Eine jahrelange Bekanntschaft soll den verdächtigen Beamten und den zwischenzeitlich ebenfalls verhafteten Geschäftsführer des Institutes, verbunden haben. Aufgeflogen ist der Skandal nicht etwa, weil dem Ministerium das Geld abging, sondern weil einige Banken Verdacht schöpften, als der Chef des Lerninstitutes mit Schuldscheinen in Millionenhöhe in die Filialen kam. Die Banken fragten beim AMS, denen so ganz nebenbei auch kein Geld fehlte, nach und der Deal platzte. Der Fall war nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Profil“ publik geworden.Bevölkerungslieblinge Finanzbeamte
Finanzbeamte erfreuen sich ohnehin nicht besonderer Beliebtheit in der Bevölkerung und werden sogar diesbezüglich bereits in der Bibel erwähnt. Eine ganz besondere Spezies in dieser Gilde sind die Betriebsprüfer. Diese begründen oft mit skurillen Aussagen wie „…könnte sein, …wäre möglich,…wahrscheinlicher Weise,..udgl. ihre Steuerbescheide, die Klein- und Mittelbetriebe oft an den Rand des Konkurses treiben. Bei solchen Betriebsprüfungen wird kontrolliert und überprüft was das Zeug hält.
Kontrolle wird in eigenen Reihen nicht gross geschrieben
Also stellt sich die Frage warum es möglich ist, daß ein Spitzenbeamter des Finanzministeriums ein derartiges Ding durchziehen konnte, daß lediglich nur durch Zufall aufgeflogen ist. Kontrollinstanzen haben in diesem Fall gründlichst versagt.
Stauni 2009-02-06