Der Dieselschmäh
Früher geringe Nachfrage !
Dieseltreibstoff ist ein Nebenprodukt, früher sagte man sogar Abfallprodukt, bei
der Benzinerzeugung. Die Nachfrage war gegenüber dem Benzintreibstoff auch rela-
tiv gering. Auch gab es nur wenige Autohersteller, die sich mit der Produktion
von Dieselautos beschäftigten. Marktführer waren Mercedes, Peugeot und Citroen.
Dieselbetriebene Autos waren lahm, stinkend und laut. Auch der geringere Ver-
brauch von Dieselautos gegenüber Benzinern, war für den Kauf von Privatleuten
nicht interessant. Dieselautos wurden meist ausschließlich von Gewerbebetrieben
mit hoher Kilometerleistung gekauft. Sie kosteten zwar in der Anschaffung etwas
mehr, aber durch die Langelebigkeit, geringeren Treibstoffverbrauch und dem bil-
ligeren Treibstoffpreis, waren sie meistens nur für Taxler, Fuhrwerksunternehmer
udgl. interessant. Privatpersonen kauften sich lieber ein Auto mit Ottomotor.
Dieselautos waren früher richtige Stinker
Die neue Dieselgeneration !
Aber eines Tages wachten die Autoerzeuger auf und gaben ihren Ingenieuren den Auf-
trag Dieselmotoren zu entwickeln, die mit jedem Ottomotor mithalten können. Und
siehe da, auf einmal wurden von allen Autoherstellern Dieselautos auf den Markt
gebracht, die mit einem benzinbetriebenen Auto keinen Vergleich scheuen mussten.
Sie waren durch gute Abdämmung leise gemacht worden, waren dank Abgastechnologie
keine Stinker mehr und erbrachten durch Ingenieurskunst erstaunliche Fahrleist-
ungen. Im Topspeed halten sie mit jedem gleichwertigen Benziner locker mit und
im unteren Drehzahlbereich fahren sie diesem sogar auf und davon. Auch der An-
schaffungspreis mit einem gleichwertigen Benzinauto ist in etwa der selbe.
Geblieben sind dem Dieselauto allerdings zwei alte Eigenschaften. Die Langlebig-
keit und der niedrige Treibstoffverbrauch.
Heutige Hi-Tec Generation der Dieselmotoren
Heute starke Nachfrage !
Alle diese Eigenschaften der neuen Dieselautogeneration beflügelte nun auch pri-
vate Personen, sich ein dieselbetriebenes Auto zuzulegen. Man sparte gegenüber
einem gleichwertigen Benziner zirka 25% an Treibstoffverbrauch ein und der Diesel
-preis war auch noch günstiger als der des Benzinkraftstoffes. Eine feine Sache
also. Aber zu früh gefreut, denn diese Situation gefiel den Treibstoffmultis über
-haupt nicht. Schmälerte doch diese neue Technologie ihre fetten Milliardengewinne,
den heute fahren von allen neuzugelassenen Autos bereits die Hälfte mit Diesel.
50% der neuzugelassen Autos tanken Diesel
Treibstoffmultis weiter auf Abzockkurs !
Also erhöhten sie im heurigen Jahr, still und leise den Dieselpreis so lange, bis
er über dem Preisniveau des Benzinpreises lag. Als Begründung gaben sie an, das man
durch die vermehrte Dieselnachfrage eine eigene Dieselproduktion machen müsse und
das Mehrkosten verursache. Liebe Treibstoffmultis, Diesel erfordert keine eigene
Produktion, sondern ist ein Nebenprodukt der Benzinerzeugung. Was macht ihr jetzt
mit dem mehr produzierten Benzintreibstoff ?? Schüttet ihr den weg oder verbrennt
ihn. Nach dem Preis den ihr für einen Liter Benzin verlangt, dürfte der Absatzmarkt
für Benzin noch immer gut funktionieren.
Am Dieselpreis wird sich kaum was ändern
Auch der Protest der zahnlosen Autofahrerklubs kostete den Treibstoffmultis nur
einen müden Lächler. Der Dieselpreis bleibt unverändert hoch und so wird es ver-
mutlich auch bleiben. Denn der Preis richtet sich am freien Markt immer nach An-
gebot und Nachfrage. Und sollte eines Tages in ferner Zukunft die Pille für den
Tank erfunden werden, wird es sicher wieder jemanden geben, der sich daran gesund
verdient.
Stauni
Ein Stern auf Abwegen
Man sollte heutzutage nicht mehr jedem Stern folgen !
Im Herbst 2004 kauft sich Herr. Ing. R. einen neuen Mercedes E 320 Cdi, Avantgarde
Fahrzeugtyp W 211. Kurz nach dem Kauf bemerkt er, daß der Pkw stark nach rechts
verzieht. Er fährt zum Händler seines Vertrauens, bei dem er das Auto gekauft hatte
und beanstandet diesen Mangel. Da der Händler keine Werkstatt hat, sondern sich nur
auf den Verkauf spezialisiert hatte, schickt er Herrn Ing. R. zur Mercedeswerkstatt
„Number 1“, die Firma Wiesenthal. Dort wird das Fahrzeug auf einen eventuellen Un-
fallschaden untersucht. Fehlanzeige, der Pkw ist unfallfrei. Es wird herumgeschraubt
und eingestellt, das Rechtsziehen bleibt. Herr Ing. R. beginnt nun auf eigene Faust
zu recherchieren und dabei fällt ihm das nachfolgende Fax “ irrtümlich “ in die Hände.
Als er dieses Fax bei Wiesenthal präsentiert, sind diese sehr erstaunt wie er zu diesem
gekommen ist. Lange Rede kurzer Sinn, es wird weiter repariert. Fahrwerk rauf – und
Fahrwerk runtergesetzt, Reifenwechsel, etc., etc. Man muß fairerweise sagen, das man
sich bei der Firma Wiesenthal redlich bemüht hatte den Mangel zu beheben. Aber wie
schon im oben gezeigten Fax von Mercedes Benz Kundendienst Deutschland, betrifft es
drei Fahrzeugtypen ( W 203, W 211 und W 230). Nach zirka fünfzehn (15) erfolglosen
Versuchen den Mangel zu beheben hatte Herr Ing. R. die Nase voll und wollte sich von
dem Fahrzeug trennen. Er sprach mit den Leuten von Wiesenthal, gegen Aufpreis einen
Pkw der „S – Klasse“ zu tauschen. Die wiederum sprachen mit den Leuten von Mercedes
Österreich. Aber keiner wollte das Auto haben, denn es war unverkäuflich weil es sich
bereits herumgesprochen, daß der MB Typ W 211 sehr viele, unter anderem auch diesen
Mangel hat.
Halten Sie bei diesem MB – Modell das Lenkrad ganz fest, sonst kann Ihnen passieren das
Sie auf der Autobahn vom 3.Fahrstreifen innerhalb 800 Meter auf dem Standstreifen sind !
Also klagt Herr Ing. R. die Firma Mercedes Benz Österreich, die als Generalimporteur
auch die Reparaturversuche in der Garantiezeit der Firma Wiesenthal bezahlt hat, auf
Wandlung, bzw. Wertminderung des Fahrzeuges. Obwohl auch der Werkstattenleiter von
Wiesenthal den Mangel vor Gericht zugegeben hat,wird die Klage mit folgender Begründ
-ung abgewiesen. Er hätte den Händler, wo er das Fahrzeug gekauft hat klagen müssen,
der wiederum hätte sich an Wiesenthal (hat den Pkw von dort gekauft) schadlos halten
müssen, die wiederum an der Firma Pappas und diese dann an Mercedes Benz Österreich,
weil vorletztere das Fahrzeug vom Generalimporteur gekauft haben. Umständlicher geht
es offensichtlich wirklich nicht mehr,aber so ist das Gesetz. Allerdings zeigte sich auch die
die Richterin verwundert,daß man bei Mercedes nicht ein wenig mehr Kundenfreundlich
-keit an den Tag legt.
Markenwechsel als Konsequenz
Aber was soll´s sagte sich Herr Ing. R., man kann nicht immer gewinnen, aber eines
wisse er mit aller Sicherheit, daß dies sein letzter Mercedes gewesen sei, obwohl er
diese Automarke 25 Jahre lang treu gewesen ist. Den Kleinhändler will er nicht klagen.
Früher hätten die Mercedesleute eine Fremdmarke nicht einmal angespuckt, geschweige
den konnte man mit einer Fremdmarke nicht einmal in den Hof einer Mercedeswerkstätte
oder Vertretung einfahren,so geben es diese jetzt auch schon viel billiger, verkauft man
doch bei Wiesenthal, auch Fahrzeuge der Marke „Citroen“. Ja liebe Leute von Mercedes
das hättet ihr euch wohl auch nicht träumen lassen, aber das kommt davon wenn man in
Stuttgart vor lauter falscher Sparsamkeit, derartige Fehler bei der Produktion macht und
dann nicht zu seinen Fehlern steht und damit langjährige Kunden verärgert.
Herr Ing. R. wird nicht der Erste und nicht der Letzte sein, der aus lauter Frust die
Automarke wechselt. Aber vielleicht besinnen sich die Leute in Stuttgart wieder und
bauen wieder Mercedes die auch wirklich Mercedes sind.
Stauni