Die Politik und das Stimmvieh
Traditionsunternehmen nimmt den Hut
Laut einer Presseaussendung gibt die Geschäftsführung von D. Swarovski & Co bekannt, dass sie aus Gründen der Anpassung des Produktionsniveaus, den Mitarbeiterstand in Wattens um 600 Stellen reduzieren wird.Diese Entlassungen stellen einen Beitrag zur Sicherung des Standortes Wattens dar.
Ein österreichisches Traditionsunternehmen seit dem Jahr 1895
Eine schöne Umschreibung für die Tatsache, dass der Gewinn offensichtlich nicht mehr stimmt. Jedoch ist es jedem Unternehmer selbst überlassen und auch sein gutes Recht, solche marktwirtschaftliche Entscheidungen zu treffen.
Laut Kronen Zeitung vom 28.03.2009 werden bei Swarovsky bis 2010, 1.100 Mitarbeiter abgebaut und große Teile der Produktion nach China und Tschechien ausgelagert.
Made in China
Swarovsky bestätigt auch in der Presseaussendung die Unternehmensgründung in China, betont aber ausdrücklich, dass dies mit dem Stellenabbau in Wattens, in keinerlei Zusammen- hang steht. Dieser Aussage schenken wir keinen Glauben.Wir greifen hier nicht das österreichische Traditionsunternehmen Swarovsky an, dass immerhin seit 1895 besteht , sondern können die Situation und Gedankengänge der Unternehmens- leitung nachvollziehen.
Man wird dort die Wirtschafts- und Sozialpolitik in Österreich gründlich satt haben.
Wirtschaftspolitik
Einerseits holten Politiker multinationale Konzerne ins Land und hofierten diese bis zur Peinlichkeit. Subventionen und Steuererleichterungen standen an der Tagesordnung.Wenn diese dann den „Rahm“ von der Milch abgesahnt hatten, zogen sie weiter und hinterliessen ein wirtschaftliches Chaos oder sitzen noch immer hier und geniessen ihre Privilegien.
Auf der anderen Seite, mussten die „alten“ etablierten Unternehmen in Österreich diesen Irrsinn finanzieren.
Sozialpolitik
Auch in der Sozialpolitik läuft einiges schief. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass Leute eine Unterstützung erhalten, wenn sie dieser wirklich bedürfen.Nicht einzusehen ist jedoch, Gelder an Personen auszubezahlen, die offensichtlich nur zu faul zum arbeiten sind und von denen gibt es jede Menge.
Anstatt hier eine vernüftige Regelung zu finden, hat man in der Politik Angst „Stimmvieh“ zu verlieren und „füttert“ dieses mit Unterstützungsgelder. Das diese sich auch nicht verlaufen können, werden sie von einem aufgeblähten Verwaltungsapparat betreut, der wiederum Kosten in beachtlicher Höhe verursacht.
Wer bekommt die Rechnung ?
Alle diese Aktionen müssen finanziert werden und zwar von Unternehmen der Industrie,
Handel und Dienstleister.Das die Industrie hier unter einem besonderen Druck, gegenüber Billiganbietern aus Fern- ost steht, ist kein Geheimnis.
Auf Grund einer ausgeklügelten Wirtschaftspolitik und einer hohen Arbeitsmoral der Bevölkerung, ist man dort in der Lage die Produktionskosten niedrig zu halten und dadurch den Gewinn zu steigern.
Es ist nun einmal Tatsache, dass Unternehmen auf Gewinn orientiert sind und sich an das ökonomische Prinzip halten.
Wir sind der Meinung, dass man sich aus diesem Grund bei Swarovsky zu diesem Schritt entschieden hat und können diesen auch verstehen.
Arm sind nur jene arbeitswilligen Leute, die jetzt in einer nicht gerade bevorzugten Wirt- schaftsregion ihren Arbeitsplatz verlieren. Diese Personen sind dann „echte“ Arbeitslose.
Der Teufelskreis schliesst sich
Während die Industrie im Wettbewerb benachteiligt ist, ist sie in der Flexibilität eindeutig im Vorteil.Bevor man von einer destruktiven Wirtschafts- und Sozialpolitik in den Konkurs getrieben wird, packt man einfach seine Sachen und zieht einen Standortwechsel durch.
Beim Handel und bei den Dienstleistern ist dies nicht möglich, da sie an ihren Standort gebunden sind.
Sie werden die Zeche weiter bezahlen und vermutlich auch irgendwann aufgeben, sollte sich in der Politik nicht rasch etwas grundlegendes ändern.
Stauni 2009-03-29 (Bitte beachten Sie den Einsendeschluss (31.03.2009) unseres prämierten Ideenwett- bewerbes im Beitrag „Die Rathausfrau“ vom 21.03.2009)