Warum das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik schwindet
Die Schließung von Spitälern kommt bei der Bevölkerung – und das aus gutem Grund – nie positiv an. Aber es lässt sich aus wirtschaftlichen Gründen, sprich finanziellen oder personellen Aspekten, leider manchmal auch nicht verhindern. So berichtet die Kronen Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe darüber, dass sie in Kenntnis eines Geheimplanes sei, welche Spitäler in Niederösterreich von einer Schließung betroffen sein sollen.
Was wir allerdings genauso schlimm wie eine Spitalsschließung finden, ist die Doppelzüngigkeit von Parteien und ihren Vertretern. So schreibt beispielsweise heute der SPÖ-Niederösterreich-Vorsitzende, Kontroll-Landesrat Sven Hergovich zu dieser Causa unter anderem wie folgt:
“Wir sagen Nein zu den schwarz-blauen Spitals-Schließungen der Mikl-Leitner-Landbauer-Koalition in Niederösterreich! Wir sagen Nein zur Schließung des Landesklinikums in Hollabrunn! Wir sagen Nein zur Schließung des Landesklinikums in Landesklinikums in Korneuburg. Wir sagen Nein zur Schließung des Landesklinikums Gänserndorf! Wir sagen Nein zur Schließung des Landesklinikums Stockerau! Wir sagen Nein zur Schließung der Krankenanstalt Hinterbrühl! Wir sagen Nein zur de facto Schließung des Landesklinikums Melk! Wir sagen Nein zur de facto Schließung des Landesklinikums Gmünd! Wir sagen Nein zur de facto Schließung des Landesklinikums Waidhofen/Thaya! Wir sagen Nein zur de facto Schließung des Landesklinikums Klosterneuburg! Wir sagen Nein zur Einstellung der flächendeckenden Spitalversorgung nördlich der Donau! Wir sagen Nein dazu, dass Patienten im nördlichen Waldviertel offenbar künftig in Tschechien behandelt werden sollen! Wir sagen Nein zur Unterversorgung des ländlichen Raums mit Spitälern! Wir sagen Nein zur Schließung von Geburtsstationen in Klosterneuburg, Hollabrunn und Melk, nachdem Waidhofen/Ybbs bereits geschlossen wurde! Wir sagen Nein zu allen weiteren Stationsschließungen!”
Die gesamte Presseaussendung von Hergovich kann unter diesem LINK nachgelesen werden: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20241017_OTS0082/hergovich-nein-zu-spitals-schliessungen
Was wahrscheinlich nicht nur uns verwundert ist die Tatsache, dass die SPÖ im Juni 2010 selbst für die Schließung von Spitälern plädiert hatte. Heute stellt sich Genosse Hergovich hin und behauptet, dass er und die SPÖ dieses Vorhaben ablehne.
Der VPNÖ-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner kommentiert die Aussage von Hergovich wie folgt:
„´Gegen-Eh-Alles´-Landesrat Hergovich zeigt einmal mehr, warum das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik schwindet. Einerseits skandalisiert er Überlegungen von Expertengremien, in denen auch hochrangige SPÖ-Vertreter mitarbeiten, andererseits forderte die SPÖ in der Vergangenheit sogar die Schließung von Spitälern. Hergovich agiert widersprüchlich und unglaubwürdig. Er kassiert Steuergeld, arbeitet aber nicht mit und trägt nichts bei. Dem nicht genug, verbreitet er Falschinformationen, verunsichert das engagierte Gesundheitspersonal und viele Patientinnen und Patienten! Fakt ist: Das niederösterreichische Gesundheitssystem wird jetzt und auch in aller Zukunft rasch und professionell helfen können – im übrigen auch Hergovich, wenn er seine absurde Ankündigung wahr macht, sich die Hand abzuhacken.“
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