Das kranke Krankenhaus


Südosteuropäisches Gesundheitswesen mitten in Wien

Wiener(innen) die südosteuropäischen Krankenhaus-Flair suchen, brauchen nicht nach Bukarest
zu reisen.   Da genügt ein Ausflug nach Ottakring und zwar genau ins Wilhelminenspital.   An den
Wänden  hängen ungeschützte  Stromkabel,  bei Stromverteilerkästen fehlen die Abdeckungen,
Deckenverkleidungen fehlen – so sieht es im Inneren zahlreicher Pavillions aus.
Aber auch außen sieht es nicht viel besser aus.  Risse in Mauerwerken, desolate Fenster die aus
dem Rahmen zu brechen drohen, sowie stark verrostete Veranda-Verkleidungen sind nur einige
schwerwiegende  Mängel in diesem Krankenhaus der Stadt Wien.  Dazu kommen noch veraltete
zum Teil funktionsuntüchtige medizinische Geräte.
{besps}wspital{/besps}
                              Fotos: © erstaunlich.at
Würde beispielsweise ein Lokal einen derart desolaten Zustand aufweisen, könnte der Betreiber
mit  an  Sicherheit  grenzender  Wahrscheinlichkeit  davon ausgehen,  dass dieses unverzüglich
behördlich  geschlossen  würde.  Auch  das  Arbeitsinspektorat wäre sofort auf den Plan gerufen.
Aber  scheinbar  gelten  für  die  Gemeinde Wien  andere  Vorschriften als jene,  an die sich Otto
Normalverbraucher zu halten hat.
Unsere  Bewunderung  gilt  allen  Ärzt(innen),  Krankenpflege- und sonstigem Personal,  die im
Wilhelminenspital ihren Dienst versehen. Der desolate Zustand des städtischen Krankenhauses
hat  aber  auch  seinen  Preis in medizinischer Hinsicht.   Chronischer  Ärzt(innen)-Mangel steht
an der Tagesordnung , wodurch es für die Patient(innen) zu extrem langen Wartezeiten kommt.
Ansicht  der  Zustände  im Wilhelminenspital ist es aber auch durchaus verständlich,  dass viele
Mediziner(innen)  nicht  in  diesem  Spital  arbeiten wollen und sich daher um keine Anstellung
bemühen.
Bedenkt  man  welche  Unsummen  von  Österreich  in  EU-Pleiteländer  gepumpt werden oder
die  Kosten, die für Subventionierungen dubioser Vereine seitens der Stadt Wien entstehen, ist
es mehr als erstaunlich, das Gesundheitswesen derart zu vernachlässigen.
Interessant  ist  auch  die  Tatsache,  dass  die  ärztliche Direktorin des  Wilhelminenspitals eine
gewisse  Dr.  Barbara  Hörnlein ist.   Interessant  deswegen,  weil  diese  Dame  die  Gattin  des
Wiener  Bürgermeisters  Michael  Häupl  ist.   Offenbar  gibt  es im Hause  Häupl-Hörnlein Kom-
munikationsprobleme,  was  die  Zustände  im  Wilhelminenspital  betrifft.   Möglicherweise liegt
es auch daran,  dass im Büro der ärztlichen Direktorin keine Kabel aus der Wand hängen oder
keine  Fenster  aus  den  Rahmen zu stürzen drohen und daher die Dame keine Veranlassung
sieht, die Zustände in diesem städtischen Krankenhaus ändern zu lassen.
*****
2013-04-14