Team Stronach: Offenbarungseid über deren Demokratieverständnis
„Einfluss und Macht der Gewerkschaften sind in Österreich viel zu groß geworden. Ihre sture Blockadepolitik bremst das Land. Es sei unbestritten, dass Gewerkschaften in ihren Anfängen die Arbeiter gegen Ausbeutung geschützt haben. Jetzt haben wir aber 2013! Ausbeutung wird durch Gesetze verhindert, wenn in Einzelfällen dagegen verstoßen wird, kann die Gewerkschaft ja helfen. Dies rechtfertigt aber nicht, dass die Gewerkschaften „als geheime Macht im Staate“ den Weg der Politik bestimmen“ und ständig als Reformverhinderer auftreten.“ Diese Meinung vertritt man im Team Stronach und ließ sie durch deren Klubobmann Robert Lugar verlautbaren. Damit hat Frank Stronach die Katze endgültig aus dem Sack gelassen. Während er knapp vor Wahlen immer Süßholz raspelt, wie verbunden er Arbeitnehmer(innen) sei, können diese nun die wahren Absichten des austrokanadischen Milliardärs erkennen. Es ist liegt ja in der Natur der Sache, dass einem Großindustriellen Gewerkschaften ein Dorn im Auge sind. Was sind die Absichten von Stronach? Will er zurück zu ungebremster Ausbeutung der Arbeit- nehmer(innen) und bezieht deswegen Stellung gegen die Gewerkschaften? Es mag durchaus stimmen, dass auch bei den Gewerkschaften Reformbedarf besteht, aber begrenzte Arbeits- zeiten, medizinische und Altersversorgung, Urlaubs- und Arbeitslosengeld, Mutterschutz udgl. mehr, sind nicht nur historische Errungenschaften der Arbeiter(innen)-Bewegung, sondern müssen immer wieder aufs Neue verteidigt werden. Die durch die Gewerkschaften errungenen sozialen Fortschritte scheinen dem Milliardär FrankStronach offenbar nicht zu schmecken und es hat den Anschein, dass er gegen eine Ab- schaffung von Gewerkschaften nicht das Geringste einzuwenden hätte, ja sogar im Gegenteil dabei behilflich wäre. Die Motive von Stronach sind leicht zu durchschauen. Teilen der Wirtschaft geht es nämlich dann am Besten, wenn es gierige und unersättliche Industrielle gibt, die ihre Mitarbeiter- (innen) ausbeuten können. Bester Profit heißt: Maximale Arbeit zu Niedrigstlöhnen, ohne, dass sich Mitarbeiter(innen) zu Wehr setzen können. Ohne den Gewerkschaften würde es auch keine Lohnverhandlungen geben. Ein solcher Umstand würde etlichen Großindustriel- len unbestritten zum Vorteil gereichen. Es hat sicher seine Richtigkeit, dass Frank Stronach einiges von der Wirtschaft versteht. Mit den jetzigen Aussagen hat sich der Austrokanadier allerdings demaskiert und gezeigt, wie weit er von Österreich und seinen Bürger(innen) entfernt ist – und das betrifft nicht nur die Entfernung zwischen der Alpenrepublik und Kanada. ***** 2013-05-24