Energieversorger EVN im Aufwind
Wie schön dass es noch Betriebe gibt, die von der weltweiten Wirtschaftskrise nicht betroffen sind. Die EVN ist einer dieser Betriebe, die einen Umsatz von etwa 2,2 Milliarden Euro erwirtschaften konnten. 51% dieses Betriebes, der rund 9.500 Mitarbeiter beschäftigt, befindet sich im Besitz des Landes Niederösterreich. Zentrale der Energiemacht, hier wird richtig Geld gemacht Dem Wirtschaftsbericht der EVN von 2006/07 ist zu entnehmen, dass das Unternehmen zu- letzt ein Umsatzplus von 7,8 % und einen Gewinn in der Höhe von 227 Millionen Euro einfahren konnte. Auch die Beteiligungen in Südosteuropa laufen gut und so sind fast alle glücklich und zufrieden.Nicht alle sind glücklich
Die Betonung liegt auf „fast alle“, den wären da nicht die finanziellen Zuwendungen an die aktiven Vorstände in der Höhe von rund einer Million Euro, sowie weitere 1,2 Millionen an ehemalige Vorstände und deren Familien. Der ÖVP-nahe Chef der EVN bekommt davon alleine ein jährliches Grundgehalt von 550.000,- Euro zuzüglich Gewinnbeteiligung in der Höhe von etwa 200.000,- Euro, was einen Jahresver- dienst von rund 750.000,- Euro ergibt.Kräftige Preiserhöhungen
Derartige Gehälter müssen natürlich auch finanziert werden und so kam man an einer kräftigen Tariferhöhung nicht vorbei. Den Medien gegenüber bezifferte man die Erhöhung des Gaspreises mit maximal 28%. Rechnet man aber die tatsächliche Steigerung , anhand der, von der EVN ausgeschickten Broschüre nach, kommt man auf Verbrauchspreiserhöhungen von bis zu 37,5 %. Ein ähnlich gelagertes Verhältnis ergibt sich auch beim Strompreis, wo die kolportierten 10 % tat- sächlich 12,6 % sind. (Zahlen aus Presseaussendung FPÖ-NÖ entnommen)Erstaunlich ist, dass diese Preiserhöhung gerade zu einem Zeitpunkt eintrat, in der Energie am Weltmarkt, so billig wie schon lange nicht mehr einzukaufen war. Da die EVN den Wiener Energieversorgern aber um nichts nachstehen wollten, räumte auch sie den Kunden die Möglichkeit eines Widerspruches ein, der allerdings auch mit einer Beendigung des Liefervertrages sanktioniert wurde.