Allgemeine Wehrpflicht hat sich bislang bewiesen
Unser Bundesheer mit integrierter Wehrpflicht leistet seit Jahrzehnten hervorragende Arbeit.
Dies wurde während der Ungarn- CSSR- und Ex-Jugoslawien-Krise, sowie in unzähligen
in- und ausländischen Katastropheneinsätzen eindrucksvoll bewiesen.
Die Unwetterkatastrophen im heurigen Jahr zeigten aufs Neue, dass deren Bewältigung nur
mit Hilfe des Österreichischen Bundesheeres möglich war. Solche Einsatzlagen zu bewältigen
war nur mit der gegenwärtigen Heeresorganisation – nämlich mit der allgemeinen Wehr-
pflicht, die eine ausreichende Mannstärke aufweist – und auch die notwendige Durchhalte-
fähigkeit aufbringen kann möglich.
Dieser Meinung war Darabos auch noch im Frühsommer 2010, als er verkündete: „Für mich
ist die Wehrpflicht in Stein gemeißelt. Mit mir als Verteidigungsminister wird es kein Ende
der Wehrpflicht geben.“ Eine genaue Begründung seiner Aussage tätigte er damals nicht.
Doch wir haben ein wenig recherchiert und ein ZIB2-Sendung ausgegraben, in der Darabos
Studiogast war. Sein Gegenüber war der ORF-Moderator Armin Wolf, welcher ihn zum
Thema Wehrpflicht befragte.
Das ZIB2-Interview vom 14. Juli 2010
Wolf: Ein anderes Thema noch – die Wehrpflicht. Außer uns haben nur noch sechs Länder
in der EU eine Wehrpflicht. Selbst Deutschland diskutiert jetzt intensiv über eine Abschaff-
ung. Warum wehren Sie sich so mit Händen und Füßen dagegen?
Darabos: Ich kann Ihnen drei Gründe nennen, in aller Kürze: Erstens Österreich ist neutral,
hat mit diesem System, mit diesem Mischsystem Grundwehrdiener, Berufssoldaten, Miliz-
system beste Erfahrungen gemacht…Wolf: Schweden ist auch neutral. Darabos: Ja, hat eine konservative Regierung, hat einen anderen Zugang zu diesem Thema. Finnland ist auch neutral, hat das gleiche System wie Österreich. Zweitens: Es ist doppelt so teuer, wenn wir die Leistungen im Katastrophenschutz und für das sind wir auch da. Die Österreicherinnen und Österreicher erwarten sich mit über 80 Prozent, dass das Bundesheer auch im Katastrophenschutz da sein soll, da brauchen wir die Grundwehrdiener, sonst wird es doppelt so teuer. Und drittens, das ist zwar nicht mein Ressort, das sage ich Ihnen auch ganz offen, die Sozialdienste – die Caritas, das Rote Kreuz – würden sich sehr wundern, wenn das Bundesheer sozusagen in eine Berufsheer umgewandelt wird, würde auch der Zivildienst fallen, was ungefähr 200 Millionen Euro pro Jahr mehr Kosten für die sozialen Einrichtungen bedeuten würde. Alleine diese drei Gründe sprechen dafür, dass wir bei der jetzigen Wehrpflicht bleiben sollten. Wolf: Aber das heißt, wir leisten uns ein Militär für Katastropheneinsätze und weil wir sonst keine Zivildiener hätten?
Darabos: Wir leisten uns ein Heer für Katastropheneinsätze, wir leisten uns ein Heer für Auslandseinsätze und wir leisten uns das Heer in abgespeckter Form. Es hat ja eine Bundes- heerreform 2010 gegeben für den theoretischen Fall der Landesverteidigung, der Gottsei- dank, nachdem wir Mitglieder der Europäischen Union sind und von lauter befreundeten Staaten umgeben sind, dieser theoretische Fall wird ja hoffentlich nicht eintreten. Wolf: Jetzt betonen Sie immer wieder die Katastropheneinsätze. Nun haben Sie allerdings vor ein paar Wochen bei einer Fragestunde im Parlament Auskunft gegeben, was das Bundesheer so leistet und haben gesagt, im letzten Jahr alleine 300.000 Arbeitsstunden im Katastropheneinsatz. Das klingt viel, aber wenn man es durch 23.000 Grundwehrdiener im Jahr dividiert, dann sind es genau 13 Stunden pro Jahr pro Grundwehrdiener. Dafür brauchen wir 23.000 Grundwehrdiener? Darabos: Wir sind im Katastropheneinsatz ganz stark, die Republik und vor allem die Men- schen der Republik sind dann auch für das Bundesheer, wenn es um diese Katastrophen- einsätze geht. Wir können über 10.000 Mann jederzeit bereitstellen. Das Bundesheer ist eben eine Einsatzorganisation. Wir sind ja froh, wenn wir nicht im Katastropheneinsatz zum Einsatz kommen müssen. Das heißt, es gibt keine Katastrophen, aber wenn es Katas- trophen in Österreich gibt, können wir 10 000 Mann bringen und mit einem Berufsheer wäre das in dieser Form nicht möglich, außer man verdoppelt die Kosten und da würde ich mir auch die Diskussion in Österreich anschauen, wenn wir statt 2,1 Milliarden Euro vier Milliarden Euro für das österreichische Bundesheer ausgeben müssen. Screen: bundesheer.at Jeder gesunde junge Mann sollte seinen Grundwehrdienst ableisten
Ein effektives Heer ist plötzlich nicht mehr zeitgemäß?
Mit einem Schlag soll dieses effektive Heer nicht mehr zeitgemäß sein? Warum eigentlich?
Nun, wir sehen in der Ankündigung der Abschaffung der Wehrpflicht lediglich einen billigen
Wahlkampftrick der SPÖ.
Es ist nicht zu leugnen, dass die Wehrpflicht bei zahlreichen jungen Menschen nicht sehr
beliebt ist. Wer robbt schon gerne durch den Dreck und lässt sich gerne vom Ausbildner
anschreien? Wohnen doch noch die meisten 18-Jährigen noch zu Hause bei Mutti, die ihnen
das Bett macht und das Frühstück serviert.
Klar, dass der Ortwechsel von Hotel Mama in eine Militärkaserne bei manchen Jungmännern
einen Schock auslöst. Und hier sieht die SPÖ neues Wählerpotential. Die Ankündigung der
Abschaffung der Wehrpflicht soll den Sozialisten bei der Nationalratswahl 2013 viele neue
Stimmen bringen. Und Darabos ist ein treuer Diener seiner roten Herren, wie er dies mit
seinem Wendehalsmanöver bzgl. „Wehrpflicht“ einwandfrei unter Beweis gestellt hat.
Dabei darf man Darabos gar nicht böse sein, denn in seiner Unterwürfigkeit hat er offenbar
noch gar nicht bemerkt, dass er nur ein Spielball von Faymann und Häupl ist, die sich auf
seine Kosten profilieren wollen. Mit dem befohlenen Wendehalsmanöver bzgl. „Wehrpflicht“
haben diese einen eigenen Genossen zum Lügner der Nation abgestempelt, denn wir sind
der festen Überzeugung, dass diese Aktion nicht auf seinem eigenen Mist gewachsen ist.
Dass Darabos für den Posten eines Verteidigungsministers ungeeignet ist, steht auf einem
anderen Blatt Papier.
Wenn Norbert Darabos noch einen Funken von Selbstachtung in sich trägt, nimmt er von
selbst den Hut und kehrt der SPÖ, die ihn so jämmerlich verraten hat, auf Nimmerwieder-
sehen den Rücken.
***** 2012-09-02