GASTAUTOREN – BEITRAG
Besetzung des AUDIMAX und des neuen Institutsgebäudes der Uni-Wien Am Vormittag besetzten unzufriedene Studenten das Rektorat an der Hauptuni beim Schottentor in Wien Innere Stadt. Kurz darauf wurden die Räumlichkeiten auf Anweisung des Rektors von der Polizei geräumt. {besps}uni{/besps} Am Nachmittag besetzten rund 120 Studenten dann das AUDIMAX im selben Gebäude, um wieder gegen Autonome Studiengebühren sowie der Auflösung des Bachelorstudiums zu Demonstrieren. Die Besetzung ging wieder friedlich von statten, doch vor der Hauptuni formierten sich nach und nach Polizeieinheiten und die Zugänge wurden gesperrt. So konnte man zwar raus aber nicht mehr rein. Gegen 20:00 kam es zu einer kurzen „Ringbesitzung“, welche jedoch auch gleich wieder aufgehoben wurde, sodass die Polizei nicht Einschreiten musste. Gerade einige Autofahrer reagierten genervt, doch da alles friedlich verlief gab es für die Polizei wie erwähnt keinen Grund zur Intervention. Kurz darauf machten sich rund 50 Demonstranten auf dem Weg zum neuen Institutsge- bäude, nahe der Hauptuni. Da man auch dort eine Besetzung fürchtete, formierten sich WEGA – Kräfte hinter dem Gebäude. Doch bevor diese zum Einsatz kamen, verließen die Aktivisten das Gebäude und zogen zurück zum Schottentor. Währenddessen wurde die Räumung des AUDIMAX durch die Polizei vorbereitet. Man zog WEGA – Kräfte, Diensthundeführer und die Einsatzeinheit zusammen und umstellte die Uni Wien. An der Rückseite des Gebäudes sammelte man sich dann zur Räumung unter Protest von Kundgebungsteilnehmern. Vereinzelt kam es zu gegenseitigen verbalen Gefühlsaus- brüchen, doch sonst blieb es weiterhin friedlich. Um 21:00 Uhr begann die Polizei schrittweise mit der Räumung des Unigebäudes, wobei sie laut Aussage eines im Gebäudebefindlichen Pressekollegen alles friedlich abging. Jedoch wurden von der Polizei von allen Besetzern (ausgenommen dort offensichtlich tätige Presse) die Daten samt Matrikelnummer aufgenommen. Um 23:00 Uhr war die Räumung beendet und der reguläre Wachdienst der im übrigen mit der Situation völlig überfordert war(!) konnte das Gebäude absperren und weiter sichern. Die Versorgung der Demonstranten war besser als die der Polizei, die ordnungsgemäß ihren Dienst versah. So wurden ihnen nicht wie gewöhnlich Einsatzverpflegungspakete gebracht, sodass unzufriedene Beamte uns gegenüber ihren Unmut darüber äußerten. Einige waren seit 6:00 Uhr im Dienst hatten grade mal wenn es hoch kam ein Frühstück im Bauch. Einige Beamte konnten den Dienstort kurz verlassen und sich so bei einem nahe gelegenen Fastfood-Restaurant etwas holen, doch nicht allen war das gegönnt!? Da waren die De- monstranten besser versorgt, denn sie hatten sich Pizza bestellt, die zwar für die AUDIMAX -Besetzer gedacht war, der Bote jedoch nicht rein gelassen wurde. Dafür hatten die draußen befindlichen Kundgebungsteilnehmer für die langsam aus dem Gebäude kommenden Besetzer Essen und Trinken aufgetrieben. Dieses wurde auch dank- bar angenommen und den zahlreichen Polizisten kamen dabei „lange Zähne“ & der Bauch knurrte. Knapp vor Mitternacht war der Spuk vorbei und es kehrte Ruhe um das Gebäude ein! Die Polizeibeamten konnten nun auch großteils in die Rossauerkaserne einrücken und endlich etwas zu sich nehmen. Am Freitagmorgen war die Uni gesperrt und einige Demonstranten fanden sich ebenso wieder ein wie auch die Polizei, aber lt. Pressekollegen blieb bis Redaktionsschluss alles ganz friedlich. Besetzer des Vortages beschwerten sich dabei, dass ihnen keinerlei Zeit gelassen wurde noch genügend aufzuräumen im AUDIMAX. Sodass das Rektorat heute der Meinung war, dass erst aufgeräumt werden müsse und auch Beschädigungen aufgenommen und repariert werden, ehe das AUDIMAX und andere Teile der Hauptuni wieder in Betrieb gehen könnten. Dem entgegneten die Aktivisten Pressekollegen gegenüber, dass durch sie absolut nichts beschädigt wurde, maximal durch den Polizeieinsatz, wenn überhaupt. Bei der Polizei äußerte man sich dazu nicht, war nur der Meinung, dass die Personaldaten von allen deshalb aufgenommen wurden um ein Verwaltungsstrafverfahren einzuleiten wie es das Gesetz vorschreibt. Außerdem man so auch Prüfen wollte, ob denn alles Studenten seien und sich so zumindest teilweise rechtmäßig im Gebäude befanden. Ein Lob an die Polizei, denn mit Presseangehörigen wurde gut zusammengearbeitet, egal von welchem Medium, in – und außerhalb des Unigebäudes. Selbiges gilt auch großteils für die Aktivisten, auch wenn es Misstrauen gab gegenüber den Medien. Erich Weber2012-04-21