Sind Frauenberger und Vana unterbeschäftigt?
„Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters“, so heißt es zumindest in einem Sprichwort.
Dem können wir nur bedingt zustimmen. Denn ist eine unumstößliche Tatsache, dass es
Menschen gibt, die von der Natur bevorzugt wurden. Das heißt im Klartext, dass es attraktive
und weniger attraktive Menschen gibt.
Interessant ist allerdings das Phänomen, dass es meist die weniger Attraktiven sind, die immer
lautstark „Sexismus“ schreien. So geschehen gestern am Mittwoch, den 15. Februar 2012. Da
präsentierten die Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) und die Gemeinderätin der
Grünen Monika Vana, die „Wiener Werbewatchgroup“ gegen sexistische Werbung.
Auf der Webseite www.werbewatchgroup-wien.at können Wiener(innen) Beschwerden gegen
sexistische Werbung einlegen. Eine Expert(innen)gruppe bewertet anschließend auf der Basis
eines ausführlichen Kriterienkatalogs, ob das Inserat, das Plakat, der Werbespot oder die
Radiowerbung sexistisch ist und veröffentlicht die Bewertung auf der Homepage.
Werbung ist meistens übertrieben
Es hat schon seine Richtigkeit, dass in den meisten Werbungen übertrieben wird. Aber so ist
es nun einmal. Jeder vernünftig denkende Mensch ist sich auch darüber bewusst, dass es
nicht sein kann, wenn beispielsweise „Meister Propper“ nur durch seine Anwesenheit eine stark
verschmutzte Küche plötzlich im hellem Glanz erstrahlen lässt.
Liest man sich den Kriterienkatalog auf der Webseite „www.werbewatchgroup-wien.at“ durch,
stechen einem zahlreiche Erstaunlichkeiten ins Auge. Als sexistische Werbung gilt in diesem
Katalog beispielsweise (wörtliche Wiedergabe):
„Frauen sind oft als Mütter dargestellt, hier steht Natürlichkeit, Fürsorge, Hilfe und Unterstützung
im Vordergrund.“ Was daran sexistisch sein soll, wenn Frauen als Mütter dargestellt werden,
können wir nicht nachvollziehen. Das gilt auch für die Natürlichkeit und Fürsorge einer Frau.
„Darüber hinaus werden Frauen auf Dekorationsobjekte für Produkte reduziert.“ Folgt man die-
ser Logik, müsste nachfolgendes Sujet unter sexistische Werbung fallen.
Fotocredit: Triumph International / Fotograf: Andreas Tischler
Dieses Foto wurde in einer heutigen Presseaussendung der renommierten Firma Triumph Inter-
national, anlässlich einer Dessous-Präsentation veröffentlicht. Es zeigt drei bildhübsche Damen,
die qualitativ hochwertige Unterwäsche zur Schau tragen. Nach dem Kriterienkatalog wären
diese Frauen auf Dekorationsobjekte für Produkte reduziert. Aber möglicherweise haben Sandra
Frauenberger und Monika Vana eigene Ideen, wie Unterwäsche beworben werden soll.
„Heterosexualität gilt als die „normale Form“ der Sexualität. Homosexualität oder queere
Positionen kommen in der Werbung nicht vor.“ Nun, da wollen wir einmal festhalten, dass
Heterosexualität nach wie vor die gesellschaftliche Norm ist. Möglicherweise verzichtet man
deshalb in der Werbung darauf Homosexualität oder queere Positionen zu bewerben.
„In der Arbeitswelt sind Frauen und Männer in traditionellen Berufen zu sehen. Der Mann wird
bei der körperlichen Arbeit und technisch versiert gezeigt. Frauen sind untergeordnete Dienst-
leisterinnen, Assistentinnen (des Mannes), Krankenschwestern oder Stewardessen.“ Dass die
Berufe wie Krankenschwestern oder Stewardessen eine untergeordnete Dienstleistung sein
soll, ist wohl eine Frechheit. Beide Berufe können nur mit dementsprechender Ausbildung aus-
geübt werden und verlangen von den Ausübenden viel ab.
Dass ein Mann bei der körperlichen Arbeit gezeigt wird liegt möglicherweise daran, dass Män-
ner in der Regel physisch stärker als Frauen sind und daher die Zementsäcke schleppen müs-
sen. Aber soweit dürfte die Logik des Autors oder der Autorin des Kriterienkatalogs nicht gelangt
haben.
Wir haben hier nur einige Kriterien für angeblich sexistische Werbung herausgeschrieben. Wer
sich das gesammelte Sammelsurium dieser Erstaunlichkeiten antun will, kann dies mit nachfolg-
endem Download tun.
Möglicherweise hat der Wiener Bürgermeister, Michael Häupl, den beiden Damen Sandra
Frauenberger und Monika Vana eine Art Beschäftigungstherapie verordnet um zu verhindern,
dass ihm diese auf die Nerven gehen. Denn anders können wir uns eine derartige Erstaunlich-
keit nicht erklären.
Screen: Werbewatchgroup
Traurig ist nur, dass eine solche unnötige Aktion auf Kosten der Steuerzahler(innen) vonstatten-
geht und dies in Zeiten von Sparpaket und massiven Gebührenerhöhungen seitens der Gemeinde
Wien.
***** 2012-02-16