CETA: Kanzler Kern fällt noch im Liegen um


Massive Kritik von der FPÖ und sogar von den Grünen

CETA ist zurzeit in aller Munde.  Entgegen der Meinung aller CETA-Befürworter muss gesagt
werden,  dass es sich dabei um keine Freihandelsabkommen,  sondern um Knebelverträge
handelt, die ausschließlich kanadischen und US-amerikanischen Interessen zugutekämen.
„Österreich  kündigt   Widerstand  gegen  TTIP  und  Ceta  an!    Der  österreichische  Kanzler
Christian Kern hat Widerstand gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU
und  Kanada (Ceta)  angekündigt.“ (Quelle: spiegel.de).. Solche  Aussagen  waren  noch an-
fangs September 2016 in etlichen seriösen Zeitungen und Wirtschaftsjournalen zu lesen.
In  der  Tageszeitung  ´Die Presse´  äußerte sich der  Bundeskanzler am 1. September folgen-
dermaßen:. „Diese Freihandelsabkommen bringen unter dem Deckmantel des Freihandels in
Wahrheit  eine  massive  Machtverschiebung  zugunsten  global agierender Konzerne und zu-
lasten  der  demokratischen  Mitbestimmung,  der  demokratischen  Politik,  das  ist  ein grund-
sätzlicher Webfehler.“
Nun  scheint der sozialistische Faymann-Ersatz noch im Liegen umgefallen zu sein,  denn von
seinen  kritischen  Äußerungen  vor  einem  Monat  ist nichts mehr zu hören.   Offenbar handelt
es sich bei den angeblichen Bedenken von Bundeskanzler Kern nur um eine groß inszenierte
CETA-Show.
Dazu der FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache zum heutigen Besuch des SPÖ-Vorsitzenden
in  Straßburg:.. „Am  Ende  werden  im  Abkommen  mit  Kanada  ein paar bedeutungslose Bei-
striche  geändert,  damit  Kern  sich brüsten kann,  er habe entscheidend  zur angeblichen Ent-
schärfung  des   Vertrags  beigetragen,   obwohl  in  Wahrheit  gar  nichts   geschehen  ist.  Vom
jetzigen  Erkenntnisstand gesehen könne man davon ausgehen,  dass Kern vor Kommissions-
chef Juncker umgefallen sei und am besten im Liegewagen zurück nach Wien fahre.“
Sogar die Grünen,  die sonst nicht zimperlich sind sich einer gewisse Akrobatik zu bedienen
und  sich  bei  der  SPÖ  anbiedern,  um  Zugang  zum politischen Futtertrog zu bekommen,
üben massive Kritik.
So  ist  in einer Presseaussendung der Grünen unter anderem zu lesen:. „Obwohl Bundes-
kanzler Christian Kern breiten Widerstand gegen das Freihandelsabkommen CETA ange-
kündigt  hat  und  eine  Mehrheit  seiner  Partei  gegen das Abkommen eingeschworen hat,
ist  er  heute  eingeknickt.   Der Kanzler fügt sich Mitterlehners Kurs und stimmt nun für das
Freihandelsabkommen. Kanzler Kern hätte in zwei Wochen am 20. Oktober die Gelegen-
heit  gehabt,  sein  Vetorecht  einzulegen  und  das  Abkommen  auf  Eis zu legen.   Diese
Chance ist jetzt vertan.“
Der Europaabgeordnete der Grünen,  Michel Reimon, dazu: „Bundeskanzler Christian Kern
wollte  sich  bei  CETA  medienwirksam inszenieren und ist umgefallen.   Der Beipackzettel,
der  das  Abkommen  ein  wenig  besser  erklärt,  und  jetzt  als  Vorwand  für  eine erreichte
Verbesserung  herhalten  muss,  ist nicht ernst zu nehmen.   Damit verkauft Kern auch alle,
die  bei  der SPÖ-Befragung mitgemacht haben,  für dumm.   Es ist schade,  dass mit Kern
also gar keine Änderung der EU-Wirtschaftspolitik anzudenken ist.“
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2016-10-05