Präpotente Antworten des Bürgermeisters von Gleisdorf
Morgen am 22. März 2015 werden in 286 steirischen Gemeinden (mit Ausnahme in Graz) neue Gemeinderäte gewählt. Wahlberechtigt sind 770.425 Steirer(innen) und zusätzlich sind auch 30.386 Menschen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten wahlberechtigt, die in einer steirischen Gemeinde ihren Hauptwohnsitz haben. Der Wahlkampf war auch vom Flüchtlingsthema geprägt. Speziell in der steirischen Gemeinde Gleisdorf, in der unlängst 30 Flüchtlinge aufgenommen wurden. Entgegen einem Versprechen waren es aber keine Familien (Kinder und Frauen) aus dem krisen- geschüttelten Syrien, sondern gesunde kräftige Männer im besten Alter aus Ländern wie Afghanistan, Jemen, Nigeria, Kosovo, Russland und auch aus Syrien. Dies verunsicherte die dort ansässige Bevölkerung. Der ÖVP-Bürgermeister von Gleis- dorf, Christoph Stark, beschwichtigte jedoch und meinte dazu gegenüber „meinbezirk .at, dass die Ängste in der Bevölkerung ernst genommen werden müssen. Stark merkte zudem an, das die Ängste viel zu oft aber auf Unwissenheit beruhen und das Aussprechen und adäquate Beantworten von Sorgen ein guter und richtiger Weg sei. Ein verunsicherter Bürger machte die Probe aufs Exempel und bat heute die Stadt- gemeinde Gleisdorf um Aufklärung. Dazu benützte er seinen Facebook-Account. Der Bürger wollte wissen, ob folgende Behauptungen stimmen: A) Dass zu 100% Männer aufgenommen wurden? B) Stehen den Flüchtlingen teure Smartphones zur Verfügung? C) Ist die Unterkunft (der ehemalige Kindergarten) nach verschiedenen Quellen zufolge …..bereits nach kurzer Zeit in keinem vernünftigen Zustand mehr, da Sauberkeit und …..Ordnung nicht eingehalten werden? D) Dass teilweise Flüchtlinge aus Nicht-Kriegsgebieten (also Wirtschaftsflüchtlinge) unter- …..gebracht sind? Der ÖVP-Bürgermeister, Christoph Stark, ließ sich herab, die Fragen des besorgten Bürgers zu beantworten und bewies damit gleich, dass seine Aussage, dass die Ängste in der Bevölkerung ernst genommen werden müssen, nichts weiter als ein Lippenbe- kenntnis war. Grundsätzliche Antwort des Bürgermeisters: Hier wird dem Bürger unterschwellig mitgeteilt, dass er im Grunde genommen ein Idiot ist, der sich mit dem Thema an sich bis gar nicht auseinandergesetzt hat. Zudem wird die Grundinformation – wie könnte es denn anders sein – dem rechten Lager zuge- teilt, die diese natürlich zur Fremdenfeindlichkeit verwendet. Antwort zur Frage A): Diese Antwort sagt einiges aus. Nämlich, dass es unverantwortliche Männer gibt – die unter dem Deckmantel, dass eine Flucht nach Europa gefährlich, beschwerlich und teuer ist – ihre Familien im Krisengebiet verrecken lassen, um ihren eigenen Hintern zu retten. Antwort zur Frage B): Wie kommunizieren die Flüchtlinge mit ihren Liebsten, die sie schändlicher Weise in den Kriegsgebieten – auf sich allein gestellt zurückgelassen haben? Ob der IS oder andere islamistische Terror-Organisationen diese Telefonate zulassen oder doch eher unterbinden werden, indem sie Sendeeinrichtungen zerstören? Antwort zur Frage C): Diese Antwort erstaunt, denn der Bürgermeister bringt mit dieser zum Ausdruck, dass Hygiene und Sauberkeit nicht eingehalten werden können, weil die Flüchtlinge kein zusammengeschweißter Clan sondern Einzelindividuen sind. Als besondere Frechheit empfinden wir, dass er den anfragenden Bürger zu Putzdiensten in der Flüchtlings- unterkunft auffordert. Antwort zur Frage D): Alle Screenshots im Beitrag: facebook.com (Textauszüge)Welche Frechheit hatte sich da der besorgte Bürger herausgekommen indem er an- fragte, ob teilweise Flüchtlinge aus Nicht-Kriegsgebieten aufgenommen wurden. Da weiß sich der Bürgermeister von Gleisdorf aber zu wehren und beantwortet diese Frage in präpotenter Art und Weise, die wir als „das geht niemanden was an“ werten. Also wie bereits eingangs erwähnt, finden morgen in der Steiermark Gemeinderats- wahlen statt. Speziell in der Gemeinde Gleisdorf sollten sich besorgte Bürger doch gut überlegen, wo sie ihr Kreuzchen machen. ***** 2015-03-21