Gott als Stalker?
Zum Valentinstag plant die Erzdiözese in Wien, 100.000 (!) „Liebesbriefe von Gott“ zu
verteilen. 100.000 Briefe von jemanden, die niemand bestellt hat. Das wirft natürlich die
juristische Frage auf, ob dies bereits unter „Beharrlicher Verfolgung“ fällt.
„Lass uns wieder einmal miteinander reden!“, heißt es im „Liebesbrief von Gott“, natürlich ohne Rücksicht darauf ob der Briefempfänger überhaupt an einem Gespräch inter- essiert ist. Offen ist auch das Thema des Gespräches, aber vermutlich wird es sich ums Geld handeln, wie uns folgendes Beispiel beweist.

Der Ablass
Diesem Liebesbrief ist zu entnehmen, dass der Empfänger massive Schulden beim Klerus hat.
Weil sich aber auch die Kirche nach der Decke strecken muss, macht sie dem Schuldner ein
erstaunliches Angebot.
Wenn dieser eine Einzugsermächtigung für sein Konto, für mindestens zwei Jahre unter-
schreibt, sind ihm alle bisherigen Schulden zu 100 Prozent erlassen. Na wenn das nicht
christliche Nächstenliebe in Reinkultur ist?
Schuldenerlass gegen Einzugsberechtigung
Allerdings hat der geschäftstüchtige Pfarrer etwas vergessen. Wenn der Kontostand des
gläubigen Schuldners Null aufweist, dann nützt auch die Einzugsberechtigung nichts.
Von soviel Geschäftssinn könnte sich auch der Finanzminister etwas abschauen und Steuer-
schuldnern, gegen eine Einzugberechtigung die anstehenden Steuerschulden erlassen.
Keine Blumen zum Valenstintag
Einen Liebesdienst oder Akt der Nächstenliebe, hat auch die Pharmafirma „Pfizer“ im Sinn.
Auch wenn dieser einer etwas anderen Art angehört, soll am Valentinstag niemand zu kurz
kommen.
Liebesdienst Vorspiel
Unter dem Motto „Jedem Österreicher ab 18 sein Vorspiel“ verschenkt der Pharmariese
„Eintausend“ Brettspiele an seine jetzigen oder zukünftigen Kunden. Das erotische Brett-
spiel mit dem Namen „Vorspiel“ kann ab 14.2. kostenlos auf www.stehtzummann.at be-
stellt werden.

Nach Schweinegrippe kommt Impotenz
Laut Pfizer sind in Österreich rund eine Million Männer zumindest zeitweise von Erektions-
problemen betroffen und leiden im Durchschnitt drei Jahre lang, bevor sie sich entschließen
darüber zu reden oder gar einen Arzt aufzusuchen.
Dieses erotische Brettspiel soll dazu anregen, sich dem Tabuthema „Erektionsstörung“ früher zu öffnen und darüber zu reden. Daraus schließen wir, dass der Pharmariese darauf abzielt seine blauen Pillen häufiger schneller unter die Leute zu bringen.
Der Plan ist gut durchdacht
Dieser Plan könnte durchwegs aufgehen, denn was ist peinlicher als der Gedanke beim
Liebesakt zu versagen. Glücklicherweise ist bei Pfizer niemand auf die Idee gekommen,
eine Schweinegrippespiel unter das Volk zu verteilen, um so denn Umsatz des Serums zu
steigern.
Dieses ging ja bekanntlich in großen Mengen an die Hersteller zurück, weil die Bevölkerung so schlau war zu erkennen, dass es der Pharmaindustrie ausschliesslich darum ging, sich mit einer normalen Grippeerkrankung eine goldene Nase zu verdienen.
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2010-02-10