Fly Niki fly


Live ist besser als Wikileaks

Nun, es bedarf keiner Wikileaks Enthüllungen um den österreichischen Umweltminister er-
fahren zu lassen,  dass er doch nicht so wichtig ist,  wie er fälschlicherweise  angenommen
hat.  Da erlaubte sich doch die  französische Fluglinie Air France,  eine Maschine starten zu
lassen, obwohl Berlakovich auf Grund einer Verspätung noch nicht an Bord war.
Jedenfalls bekam der Umweltminister wegen des versäumten Fluges einen Tobsuchtsanfall,
bezeichnete die  Österreichische Botschaft als Saustall  und feuerte  eine Mitarbeiterin.  Dies
ist der Tageszeitung „Die Presse“  zu entnehmen und wir schenken diesem Artikel Glauben.

Ärgernis nachvollziehbar

Wir  können aber das  Ärgernis des  Burgenländers verstehen,  sollte doch  die Reise nach
Mexiko, genau gesagt nach Cancun, zur Klimakonferenz gehen. Bedenkt man den Temp-
eraturunterschied dieser Länder, wird klar warum Berlakovich auszuckte.
Statt im sonnigen und warmen Mexiko zu verweilen, musste er im winterkalten Frankreich
verharren. Dazu kommt noch erschwerend, dass er seinen ÖVP-Parteifreund und Außen-
minister Michael Spindelegger telefonisch nicht erreichen konnte.  Wahrscheinlich wollte er
ihm mitteilen,  dass er soeben den weiblichen  Landwirtschaftsattachée gefeuert hat,  weil
diese es verabsäumte,  den Botschafter über  seine Anwesenheit zu informieren und auch
kein übliches Minister-Botschaftsgeleit zum Flughafen zu organisieren.
 

Sarkozy zeigt sich unbeeindruckt

 
Da auch der französische Staatspräsident,  Nicolas Sarkozy keine Anstalten machte,  dem
gestrandeten Minister die „Air France One“ zur Verfügung zu stellen, blieb dem weltreisen-
den Burgenländer nichts anderes übrig,  sowie Otto Normalbürger  auf das  nächste Flug-
zeug zu warten.
Auch wird Sarkozy die Drohung von Berlakovich „Nie wieder Air France“ relativ kalt lassen
und das  angekündigte  offizielle  Protestschreiben an die  französische  Botschaft in Wien,
wird sicher seinen Weg in den nächsten Reißwolf finden.

Die Wichtigkeit von Berlakovich

Berlakovichs Aussage, dass es ihm graue was einem Normalbürger auf Reisen passieren
kann,  ist  ungefähr  so  glaubhaft,  wie  die Mär  vom  kinderbringenden  Storch.  Aber der
wackere Burgenländer setzte noch einen  drauf und ließ verlautbaren,  dass seine  Reise
kein Ausflug sei, sondern es um die Zukunft gehe.
Damit spielte er offenbar auf die  Klimakonferenz in Cancun an,  bei der er persönlich teil-
nimmt.  Da  können wir aber den  Umweltminister beruhigen,  den  die  Wichtigkeit  dieser
Konferenz hat  ungefähr den  selben  Stellwert  wie seine Person  und diesen  hat er ja in
Frankreich erfahren.
Jedenfalls kam Nikolaus Berlakovich,  schließlich mit eintägiger  Verspätung  im sonnigen
Mexiko an. Und siehe da,  es war kein Stein  vom anderen gefallen  und Mutter  Erde dreht
sich noch immer um ihre Achse.
*****
2010-12-09