Hilferuf einer ERSTAUNLICH-Leserin
Vorgestern erreichte uns ein Hilferuf der 51-jährigen Maria Huber (Name von der Redaktion
geändert). Bei der Krankenkasse verweigerte man ihr die Bewilligung eines für sie notwend-
igen Medikamentes aus Kostengründen.
Zur Vorgeschichte: Frau Maria Huber ist gebürtige Österreicherin und arbeitet seit ihrem 15.
Lebensjahr. In all diesen Jahren war sie immer berufstätig und bezahlte auch dement-
sprechende Beiträge bei der Gebiets-Krankenkasse ein. Nun ist sie mittlerweile in ein
Alter gekommen, in dem sehr viele Frauen wegen hormonell bedingter Umstellung ihres
Körpers (Wechseljahre) psychische Probleme bekommen.
Während es Personen gibt, die versuchen wegen der Modekrankheit „Burn out Syndrom“
in Frühpension zu gehen, ist Maria Huber aus anderem Holz geschnitzt. Sie stellte sich
ihrer „Krankheit“ und konsultierte einen Facharzt. Dieser verschrieb ihr geeignete Medizin,
darunter auch das Antidepressiva „Lyrica“. Die erste Trance bekam sie direkt im Spital
ausgehändigt.
Seit dem die 51-Jährige dieses Medikament nimmt – welches sie in Kombination mit den
anderen Pillen“ nehmen muss – geht es ihr wieder merklich besser, da die Depressionen
verschwunden sind. Als sie nun merkte, dass ihr Vorrat an „Lyrica“ zu Neige ging, begab
sie sich in eine Apotheke und wollte ihr Rezept einlösen. Dort teilte man ihr mit, dass
dieses Medikament „chefarztpflichtig“ sei und sie sich dieses bewilligen lassen müsse.
Also suchte Maria Huber eine Gebietsstelle der Krankenkasse auf und legte ihr Rezept
zwecks Bewilligung vor. Dort hatte man aber keinerlei Interesse daran, das Rezept zu
bewilligen und lehnte ihr Ansinnen mit der Begründung, dass das Medikament zu teuer
sei, einfach ab. Immerhin kostet “ Lyrica“ 108,- Euro. Man teilte ihr ferner kaltschnäuzig
mit, wenn sie eine solche Arznei benötige, müsse sie diese aus ihrer eigenen Tasche
bezahlen.
Frau Huber, die in einem Supermarkt als Kassakraft beschäftigt ist, gehört sicher nicht
zur finanzkräftigen Schicht in Österreich und 108,- Euro ist für sie sehr viel Geld. Als
treue ERSTAUNLICH-Leserin wandte sie sich an uns und bat um Hilfe.
Krankenkasse lenkte nach Telefonat ein
Ein Telefongespräch (dessen Inhalt wir hier nicht wiedergeben wollen) hatte das Resultat,
dass das Rezept von Maria Huber bewilligt wurde. Ob der Grund des Umdenkens bei der
Krankenkasse menschlicher Natur oder der Verzicht auf dementsprechende Presse war,
ist uns nicht bekannt. Jedenfalls zählt der Wille fürs Werk und deshalb veröffentlichen wir
auch nicht um welche Gebiets-Krankenkasse es sich gehandelt hat.
Schlussendlich gab es das Medikament gegen Rezeptgebühr
Aber lässt man sich den Vorfall auf der Zunge zergehen, müsste einem das Weinen kommen.
Während Asylbetrüger(innen) in der Alpenrepublik alles in den Allerwertesten geschoben
bekommen – die Grünen fordern sogar die Mindestsicherung – und Milliarden Euro in EU-
Pleitestaaten überwiesen werden, verweigert man einer Österreicherin die Kostenübernahme
eines dringend benötigten Medikamentes. Bedenkt man dabei, dass Maria Huber seit 36
Jahren brav ihre Sozialabgaben bezahlt, bleibt einem die Sprache weg. Ferner stellt sich für
uns die Frage: „Wie krank ist unser System bereits?“
***** 2012-08-04