Nationalpark March- Thaya Auen
Gestern Abend fand in der „Storchenstadt“ Marchegg eine Sondersitzung der örtlichen
Fischereivereine statt. Zu dieser hatte der Obmann des Fischereivereins „Marchegg“,
Christian Fiala, eingeladen.
Foto: ©erstaunlich.at
von links nach rechts: W. Hahn (Drösing), L. Bogner (Angern), M. Genser(Verb.Sekr.),
P. Holzschuh (Vizepräs. VÖAFV) Nat.Abg. G. Kräuter (Präs. VÖAFV), C. Fiala (Marchegg),
J. Istvanek (Dürnkrut
Zentrales Thema der Sitzung war natürlich der angedachte Nationalpark March- Thaya
Auen, welcher mittlerweile bereits von etlichen Kommunalpolitikern der betroffenen Ört-
lichkeiten und einem großen Teil der ansässigen Bevölkerung abgelehnt wird.
Grund für diese breite Ablehnungsfront ist nicht etwa der mangelnde Naturschutzge-
danke der Nationalpark-Gegner, sondern die Erkenntnis dass unter dieser Bezeichnung
etwas verkauft werden soll, das nicht den Tatsachen entspricht.
Mogelpackung
Unter dem Begriff „Nationalpark“ wird den Menschen unter anderem eine heile Naturwelt
vorgegaukelt, in der sich Tiere ohne jegliche Gefahr für ihr Leben tummeln können. Natur-
liebhaber glauben, dass sie in einem solchen Reservat ihrem Hobby dem Wandern frönen
dürfen, ohne dafür bezahlen zu müssen.
Das entspricht allerdings nicht den Tatsachen, wie es anhand bereits vorhandener Natio-
nalparks einwandfrei bewiesen werden kann. Typisches Beispiel dafür bietet der WWF, der
in einigen bestehenden Nationalparks Eigenjagdreviere unterhält. In diesen können elitäre
Jagdgäste ihrem Hobby nachkommen und ungestört Wildtiere abschießen.
Auch bestehen in einigen Nationalparks Zugangsbeschränkungen die so weit führen, dass
diese nur gegen Entgelt betreten werden können. Damit hält man sich das gemeine Volk
vom Leibe. Auch ist es in diesen Arealen bereits zu massiven Einschränkungen der Fisch-
erei gekommen.
Ideelle und finanzielle Werte in Gefahr
Die Obmänner der örtlichen Fischereivereine, Christian Fiala (Marchegg), Werner Hahn
(Drösing), Leopold Bogner (Angern) und Johann Istvanek (Dürnkrut) befürchten nicht
zu Unrecht, dass es für ihre Mitglieder zu rigorosen Einschränkungen bis hin zum völligen
Aus der Fischerei kommen kann, wenn der angedachte Nationalpark March- Thaya Auen
tatsächlich realisiert werden sollte.
Dabei könnte es auch zu schweren finanziellen Schäden der Angler kommen, denn etliche
besitzen seit Jahren im betroffenen Gebiet genehmigte Fischerhütten, die immerhin einen
gewissen Wert darstellen.
Der Diplomat Kräuter
Da die Politik grundsätzlich nicht einer ökonomischen Nutzung von Nationalparks abge-
neigt ist, war unter den geladenen Gästen der Nat. Abg. Günther Kräuter (SPÖ), welcher
gleichzeitig die Funktion des Präsidenten des Verbandes der Arbeiterfischerei-Vereine
(VÖAFV) bekleidet.
Als Vertreter der Politik und gleichzeitiger Schutzherr der Arbeiter-Fischer, geriet er natur-
gemäß ins Kreuzfeuer der Nationalpark-Frage und dem Verhältnis des VÖAFV zum WWF.
Diese Natur- und Tierschutzorganisation macht sich bekanntlicherweise bereits seit einiger
Zeit, für einen solchen Nationalpark stark. Ist ja auch irgendwie verständlich, denn hier
könnte doch ein neues Eigenjagdrevier ins Haus stehen.
Kräuter der als Berufspolitiker ein guter Rhetoriker ist, beantwortete die ihm gestellten
Fragen so diplomatisch wie möglich. Unangenehme Anfragen zur Position des WWF wich
er weitgehend aus oder beantwortete sie mit vornehmer Umschreibung. Allerdings ließ er
durchklingen, dass er keinesfalls Maßnahmen zustimmen werde, die sich zum Nachteil
der Fischer entwickeln könnten.
Holzschuh redete Tacheles
Der Vizepräsident des VÖAFV und Obmann der Landesorganisation Niederösterreich,
Peter Holzschuh, nannte allerdings das Kind beim Namen und drückte sich sehr unmiss-
verständlich aus.
„Alles was zur Verbesserung der Fischerei dient, wird die Zustimmung des VÖAFV finden.
Alles was die Fischerei einschränkt, bzw. die Fischereirechte an und für sich beschneidet,
wird vom VÖAFV keine Zustimmung erhalten“, so Holzschuh im O-Ton.
Der Herausgeber dieses Online-Magazins, der ebenfalls geladener Gast war, glaubt im Ge-
sicht von Günther Kräuter eine gewisse Erleichterung gesehen zu haben, weil ihm diese
Aussage sein Vize abgenommen hatte.
Jedenfalls wurde durch die sehr bestimmte Aussage von Holzschuh einmal klar gestellt,
dass sich der WWF auf ein neues Eigenjagdrevier in den March –Thaya Auen, keine
Hoffnung mehr zu machen braucht. Zahlreiche Beiträge zum WWF und seinen erstaun-
lichen Geschäften, finden Sie unter dem Beitrag „WWW-TRAILER“.
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2011-03-11