Rote Atompolitik


Ein Sackerl fürs Atom-Gackerl

Ein eigenartiges Schreiben flattert derzeit jedem Wiener Haushalt in den Briefkasten. Unter
Berufung  auf  den  AKW-Unfall  in  Tschernobyl  am 26. April 1986  und  des  Atom-Gaus in
Fukushima im heurigen März, fordert die Wiener Umweltstadträtin, Ulli Sima, nun die sofort-
ige Abschaltung von Atomkraftwerken. So ist es zumindest dem Briefkopf des versendeten
Schreibens zu entnehmen.



Mai-Aufmarsch trotz radioaktiven Fallout

Möglicherweise hatte  die damals  17-jährige Ulrike Sima nicht mitgekommen, dass die da-
maligen Roten Parteibonzen trotz vollen Wissens des AKW-Unfalls in Tschernobyl und den
darauffolgenden atomaren Niederschlags, die Maiaufmärsche am 1. Mai 1986 seelenruhig
über die  Bühne gehen  ließen.  Aber  das  ist  (Atom)Schnee  von gestern und man  könnte
meinen,  dass Frau Sima  im Jahre 2011,  über einen  aktuelleren  Wissensstand verfügen
sollte.

Vor 14 Tagen noch gegen die Abschaltung von AKWs

Inhalt des versendeten Papiers von Ulli Sima, ist ihre Anti-Atom-Politik. Besonders erstaun-
lich ist dabei allerdings,  dass sie darin eine Forderung erhebt, welche sie zuvor abgelehnt
hat.  Genauer forderte  die FPÖ Ende  März mittels Antrag die Stilllegung von Atomkraftwer-
ken. SPÖ, ÖVP und Grüne(!) stimmten jedoch geschlossen gegen die Freiheitliche Initiative.

In diesem  Zusammenhang forderte  die FPÖ aber nicht nur die Stilllegung von AKWs, son-

dern auch  den Ausstieg aus  dem EURATOM-Vertrag.  Die vielen  hundert Millionen  Euro,
die Österreich damit an die Atom-Lobby bis dato bezahlt hatte, wären wesentlich sinnvoller
in die  Entwicklung und den  Ausbau von erneuerbaren  Energieformen investiert gewesen.
Aber auch hier hatte die SPÖ und die Grünen gegen einen FP-Antrag betreffend eine Info-
Kampagne über erneuerbare Energien gestimmt.

Doch nicht so ernst gemeint?

Aber zurück  zum ausgesendeten  Anti-Atom-Brief der  Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima.
Dass ihre Forderung….



….nicht wirklich so ernst gemeint sein kann,  ergibt sich aus den folgenden zwei Sätzen im
selbigen Schreiben



Also scheint die unter dem Motto „AKW abschalten! Jetzt!“ versendete Aussendung von
Frau Sima,  nicht mehr  als ein  Lippenbekenntnis  der SPÖ  zu sein. Zur Zeit liegt es näm-
lich politisch voll im Trend, sich gegen Atomkraft zu wenden.  Um nicht noch mehr Wähler-
(innen)  bei  der  nächsten Wahl  zu verlieren,  ziehen die  Roten bei  der politischen  Anti-

Atom-Modeerscheinung mit.  Allerdings glauben wir nicht an die Ernsthaftigkeit ihrer Aus-
sagen.

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2011-04-14