Sind die Worte „eingeschleppte Leute“ übelste Verhetzung?
Es ist immer wieder erstaunlich, wie der Sprecher von SOS-Mitmensch, Alexander Pollak, ver-
sucht Personen und/oder politische Gruppierungen, die nicht seinem Weltbild entsprechen zu
diskreditieren. In einer heutigen Presseaussendung übte es sich wieder als Sprachpolizist.
Er gab folgendes zum Besten: „Die FPÖ verletzt in Bezug auf Asylsuchende ganz bewusst
Sprachkonventionen, um schutzsuchende Menschen herabzuwürdigen und sie zu entmensch-
lichen. Wer Asylsuchende als „eingeschleppte Leute“ bezeichnet, betreibt übelste Verhetz-
ung“.
Pollak ist tatsächlich der Meinung, dass sich das Wort „eingeschleppt“ im üblichen Sprach-
gebrauch nur auf Krankheiten und Krankheitserreger sowie invasive Pflanzen- und Tierarten
bezieht.
Da irrt der selbsternannte Sprachpolizist gewaltig, denn das das Wort „eingeschleppt“ in
Bezug auf Menschen rekrutiert sich aus den Begriffen Schlepperunwesen, Menschenschlep-
per und Schlepperei. Pollak verlautbart auch, dass keine Partei, auch nicht eine, die dem
Recht auf Asyl kritisch gegenübersteht, dermaßen politisch herumzündeln sollte.
Da staunen wir aber, denn ein kurzer Blick auf die Webseite von SOS-Mitmensch genügt
um festzustellen, dass auch diese Gutmenschen-Organisation sich der Worte „Schlepper-
geschäft“ und „Schlepperei“ in Bezug auf Menschen bedient. Folgen wir den Ausführ-
ungen von Pollak in seiner heutigen Presseaussendung, müsste demnach SOS-Mitmensch
ebenfalls übelste Verhetzung betreiben.
Screen: sosmitmensch.at
Hier stellt sich für uns die berechtigte Frage, warum keine anderen Worte für „Schlepperei“ und „Schleppergeschäft“ verwendet wurden? Kann es daran liegen, dass es für das Ein- schleppen von Menschen keine anderen Worte gibt? Daher unser Fazit: Wir können Herrn Pollak nur einen Deutschkurs empfehlen. Möglicherweise ist es ihm dort möglich, deutsche Wörter und deren Zusammenhang zu erlernen. *****
2013-01-18