Strafsteuer für Sonnenstrom


Und wann kommt eine Nichtraucher-Steuer?

Obwohl  der   Energieverbrauch  auf  Grund  des  in   Zukunft  geringeren  Wärmebedarfs,  im
Gebäudebereich zurückgehen wird, steigt der Stromverbrauch in den österreichischen Haus-
halten  laufend.  Grund  dafür  sind  die Entwicklung der Anzahl und Größe der Haushalte, die
Altersstruktur  der  Bevölkerung  sowie  die  Ausstattung der Haushalte mit Geräten und deren
Anwendungen.
Um den stetig steigenden Strompreisen ein Schnippchen zu schlagen, sind nicht nur Betriebe
sondern  auch  zahlreiche  Privatpersonen  (vorwiegend Besitzer von Einfamilienhäusern) auf
die Idee gekommen, ihren Stromverbrauch aus Fotovoltaik-Anlagen zu decken.   Das wieder-
um hat nun die Finanz auf den Plan gerufen.
Zukünftig werden alle Strom-Selbstversorger zur Kasse gebeten. Betreiber von Photovoltaik-
Anlagen,  die  über   5.000   Kilowattstunden  pro Jahr für  den  Eigenverbrauch produzieren,
sollen  dann  nämlich  1,5 Cent  pro  Kilowattstunde an die Finanz entrichten.   Bedenkt man,
dass  der  Strompreis  an  der  Börse  bei  etwa 5 Cent pro Kilowattstunde liegt,  ist die  „Straf-
steuer“  für Sonnenstrom vergleichsweise hoch.
Betrachtet man nachfolgende Grafik,  so wird es vom Verbrauch her gesehen,  wohl kein
Entrinnen für diese Abgabe geben.
Screen: google.com
Allerdings  könnte  es  bei  der praktischen Umsetzung der Einhebung dieser Abgabe zu
Problemen  kommen,  denn  die meisten der betriebenen Fotovoltaik-Anlagen sind nicht
gemeldet.   Was  vermutlich  nur  die wenigsten Betreiber solcher Anlagen wissen:  Jeder
Besitzer  eine Solaranlage,  der mehr als 5000 Kilowattstunden seines Stroms selbst ver-
braucht,  muss  das  in  seiner  Steuererklärung  angeben.   Da  wird  in Zukunft wohl viel
Arbeit auf die Steuerschnüffler zukommen.
Es  ist  schon erstaunlich,  dass  Bürger(innen)  einerseits zur Errichtung von umweltfreund-
lichen  Fotovoltaik-Anlagen  motiviert  werden  und  andererseits  dafür eine Strafsteuer be-
zahlen sollen.  Es ist kaum zu glauben, auf welch perfide Ideen man im Finanzministerium
kommt.   Möglicherweise  glaubt man dort,  dass die Sonne deren Eigentum sei.   Aber zur
Beschaffung  von Geld,  dass wiederum auch zum Teil zur Verschwendung durch unfähige
und/oder korrupte Politiker(innen) dient,  scheint nichts pervers genug zu sein.
Fehlt nur noch, dass eine Steuer für selbst angebautes Obst oder Gemüse aus dem Garten
eingeführt  wird.  Möglicherweise  kommen  in  naher  Zukunft auch noch Nichtraucher zum
Handkuss.  Immerhin entrichten diese keine Tabaksteuer – und was liegt da näher als eine
Nichtraucher-Steuer einzuführen.
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2014-03-14