Weiß Dr. Erwin Pröll nicht wofür eine Rettungsgasse bestimmt ist?
In Moskau ist es üblich, dass die Reichen und Mächtigen nicht im Stau stehen, sondern mit Hilfe von Blaulicht auf ihren eigenen Pkws oder sonstigen Begleitfahrzeugen, am gemeinen Autofahrervolk vorbeibrausen. Von dieser Unsitte machte nicht nur schon der Bundespräsident, Dr. Heinz Fischer, sondern auch der niederösterreichische Landeshauptmann , Erwin Pröll, – in der Vorwoche – zum Ärgernis der im Stau wartenden Autolenker(innen) Gebrauch. Laut zahlreichen Augenzeugenberichten wurde der Dienstwagen von Pröll am 28.02.2014 auf der A 22 durch die Rettungsgasse gefahren. Diese war gebildet worden, weil es auf dem betreffenden Abschnitt der Autobahn zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen war und sich dadurch ein Stau gebildet hatte. Dass die Augenzeugenberichte der Wahrheit entsprachen, wird in der heutigen Kronen Zeitung bestätigt. Demnach habe Pröll seinen Linienflug versäumt und sei daher mit dem Dienstwagen zu einem Arbeitsbesuch gefahren. „Die Fahrt war mit der Autobahnpolizei abgestimmt“, erklärt ein Pröll-Sprecher. (Zitat: Kronen Zeitung vom 7.März 2014) Da staunen wir aber, dass ein Politiker die Nichteinhaltung der Straßenverkehrsordnung zu seinen Gunsten mit der Polizei abstimmen kann. Möglicherweise wollte sich der betreffende Polizeibeamte einen dicken Pluspunkt in seiner Personalakte sichern. Rettungsgassen wurden deshalb geschaffen um Einsatzfahrzeugen zu ermöglichen, dass sie auf Autobahnen bei Staubildung schneller zum Unfallort gelangen und damit wertvolle Zeit für lebensrettende Maßnahmen gewinnen können. Das widerrechtliche Befahren einer Rettungsgasse ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine zusätzliche Gefährdung aller anderen Verkehrsteilnehmer, weil damit vorsätzlich ein weiterer Unfall riskiert wird. Rettungsgassen dienen keinesfalls zum schnelleren Fortkommen von Politikern oder sonstig privilegierter Personen. Dies sieht die Straßenverkehrsordnung auch nicht vor. Offenbar scheren sich Politiker wie Dr. Fischer und Dr. Pröll aber nicht um diese. Dabei sollten gerade Volksvertreter(innen) eine Vorbildfunktion haben. ***** 2014-03-07