Presseausweise anderer Journalistenclubs werden
mit Ausweisen eines Micky-Mouse-Clubs gleichgesetzt
Verwunderung löste bei uns eine heutige Presseaussendung des Kuratoriums für Presseausweise aus. In dieser geht es um die Zulassung von Journalisten bei den Demonstrationen zum kommenden Akademikerball. „Das Kuratorium für Presseausweise begrüßt ausdrücklich das Vorgehen der Wiener Landespolizeidirektion, bei Demonstrationen zum Akademikerball Journalisten zuzu- lassen, die einen Presseausweis des Kuratoriums für Presseausweise besitzen“, so heißt es unter anderem wörtlich in der eingangs erwähnten Presseaussendung. Zu diesem Thema gibt es einen recht interessanten Beitrag vom ÖJC, der unter diesem LINK auf- rufbar ist. Zudem fordert das Kuratorium, dass nur mehr Presseausweise. – welche von ihnen ausgestellt wurden – bei Demonstrationen und anderen größeren Amtshandlungen als ‚Einsatz-Ausweis-Dokumente‘ anzuerkennen sind. Beanspruchen diese Herrschaften da- mit eine Monopolstellung? Tief wird es aber bei der Begründung der Forderung des Kuratoriums, welche wir nach- folgend wörtlich zitieren: „Journalistenclubs haben mit ihrer freihändigen und ungeprüften Vergabe von soge- nannten Presseausweisen auch an branchenfremde Personen nicht nur eine Entwertung dieses Arbeitsinstrumentes verschuldet, sondern auch eine Geschäftemacherei auf Kosten eines ganzen Berufsstandes betrieben. Der Presseausweis des Kuratoriums wird – im Gegensatz zu anderen Ausweisen – nach strengen und überprüften Zulassungsbeding- ungen zuerkannt.“ Und weiter im Text: „Die freihändige Vergabe sogenannter Presseausweise wurde von Dritten zur Geschäfte- macherei genutzt. Diese Ausweise, die gegen die Einzahlung von 100 Euro oder mehr ohne Nachweis besonderer Kenntnisse oder der Zugehörigkeit zu einer Redaktion zu beziehen sind, schossen in den vergangenen Jahren wie Schwammerln aus dem Boden.Heute ist es fast schon einfacher, einen sogenannten Presseausweis zu erhalten, als einen Ausweis des Micky-Mouse-Clubs. Konsequenz ist die Entwertung der Presseaus- weise, weil sie von Behörden als bedeutungs-und gehaltslose Urkunden angesehen werden. Wenn sich Personen, die keine Journalisten sind, bei Polizeieinsätzen als solche ausgeben, entsteht nicht nur ein Imageschaden für den Journalismus, sondern auch ein Sicherheitsrisiko“, so der Vorsitzende des Kuratoriums für Presseausweise Prof. Dr. Axel Franz Hubmann. Es hat schon seine Richtigkeit, dass mit Presseausweisen Schindluder getrieben wird, allerdings ist dies ja nicht nur auf diese Ausweise beschränkt. Es ist schon klar, dass ein jeder Krämer seine eigene Ware lobt, wie in diesem Fall das Kuratorium für Presseaus- weise. Das darf aber nicht dazu führen, alle Journalistenclubs unter Generalverdacht zu stellen. Es gibt nach wie vor auch andere seriöse Journalistenclubs, wie beispielsweise den ÖJC, um nur einen zu nennen. Diesen gibt es seit 1977 und ist in sowohl in Österreich als auch im Ausland anerkannt. Auch beim ÖJC gelten strenge Kriterien für die Aus- stellung eines Presseausweises. Diesen daher mit einem Ausweis eines „Micky-Mouse- Clubs“ gleichzusetzen, entbehrt unserer Meinung nach jeglicher journalistischen Ehre. ***** 2015-01-21