Hannes Androsch bezieht Stellung
Hannes Androsch (Ex-Minister) fordert den Ausbau von Wasser- und Atomkraft in
Österreich als Alternative zur Abhängigkeit von russischem Gas. In Österreich gäbe es
eine „pharisäerhafte“ Energiepolitik, so Androsch.
Zwei große Tabus, nämlich Hainburg (der Bau des Wasserkraftwerks war 1984 durch
Umweltschützer verhindert worden) und Atomkraft (das AKW Zwentendorf wurde gebaut,
aber nie genutzt), bestimmen das es in Österreich keine Energiepolitik mehr gibt.
Einer der führende Wirtschaftsköpfe Österreichs
Dr. Hannes Androsch Androsch meint: „Wir erzeugen mit thermischen Kraftwerken Strom, können dadurch unsere Kyoto-Ziele nicht erreichen und schädigen die Umwelt, das Klima und unsere Nachkommen. Was da passiert ist ein Verbrechen. Wir müssen uns von diesem Diktat abschütteln“. Sein Appell richtet sich direkt an die politisch Verantwortlichen: „Die wissen ja um die Zustände, aber sie sind ja alle zu feig. Hier wird politisches Mikado gespielt. Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Und es wird noch viel schlimmer werden, weil ich nieman- den sehe, der sich dieses Spiel zu beenden traut. Da sehe ich viel Zivilcourage-bezogene Inkontinenz“. Man solle nicht eine Diskussionsrunde über Atomkraft angesichts der heutigen Situation starten, nun seien Handlungen gefragt, so Hannes Androsch.