Dioxin-Eier


Deutsche Nachrichtensender reden Tacheles

Wie heute einige deutsche Nachrichtensender berichteten, ist es nicht mehr nachvollzieh-
bar,  wie lange schon  dioxinverseuchtes  Tierfutter in  Deutschland  verfüttert wird.  Da er-
scheint es doch recht erstaunlich,  dass die weisungsgebundene  AGES  (Österreichische
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH) keinen besonderen Anlass zur
Warnung sieht.

Bedenkt man,  dass Österreich pro Jahr  nachweislich über  450.000 lebende Schweine,

Tonnen von Tierfutter und eine ungezählte Anzahl von Geflügel aus Deutschland impor-
tiert, erscheint der Optimusmus der AGES bereits mehr als erstaunlich.

Fahrlässigkeit oder Vorsatz?

Anstatt bundesweit  Stichproben von  möglichem verseuchtem Schweinefleisch, Geflügel,
Eiern und  Tierfutterprodukten durchzuführen,  ist auf der  Webseite der  AGES folgendes
zu lesen.

„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liefert das Europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und
Futtermittel (RASFF) keinen Hinweis darauf, dass Produkte aus den betroffenen deutschen
Betrieben  auf den österreichischen Markt gelangt sein könnten.  Die amtlichen Lebensmit-
telbehörden  (AGES, Bundesministerium für Gesundheit,  Lebensmittelaufsicht der Länder)
überwachen und setzen gegebenenfalls weitere Maßnahmen.“

Das wäre ungefähr vergleichbar, wenn es die Polizei unterließe Alko-Tests an Autofahrern
zu unterlassen, weil die Heurigenwirte gemeldet haben, keinen Alkohol verkauft zu haben.
Auch der Satz auf der AGES-Webseite:  „Die für die Futtermittelproduktion benötigten Roh-
stoffe  (Futterfett bzw. Mischfett inkl. Fettsäuren)  werden  in Österreich  hauptsächlich über

eine inländische Firma gedeckt“  ist recht interessant. Denn von wo der Rest der Futtermit-
tel bezogen wurde, darüber schweigt man sich wohlwollend aus.

Zuständige Politiker haben keine Zeit

Aber auch die zuständigen Herren Politiker Alois Stöger, Rudolf Hundstorfer und  Nikolaus
Berlakovich üben sich in vornehmer Zurückhaltung,  anstatt die  AGES anzuweisen endlich
umfangreiche Stichproben durchzuführen. Denn Frühwarnsysteme haben einen gravieren-
den Fehler. Man merkt es erst zu spät, wenn es zu spät ist.

Der Gesundheitsminister  Stöger dürfte  seit dem  Listerienskandal,  den er verschlafen hatte,

ein zwiespältiges Verhältnis zu  Lebensmittel haben.  Anderseits kann man dem  Mann nicht
böse sein, fehlen ihm doch für seinen Job jegliche Qualifikationen. Als gelernter Maschinen-
schlosser und  anschliessender Berufsgewerkschafter,  hat man eben von Gesundheit nicht
wirklich viel Ahnung.

Aber  auch der  Ex-Gewerkschafts-Boss  Hundstorfer,  seines  Zeichens  Bundesminister  für
Soziales und Konsumentenschutz,  scheint für die  Anliegen und der  drohenden Gefahr von
Konsumenten  keine Zeit  zu haben.  Diese  erschöpft sich  offenbar im  Herumscharwenzeln
um die werte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und der Durchsetzung von Gender-
wahn.

Da bliebe noch der Landwirtschafts- Umwelt- und (Über)lebensminister Berlakovich, in des-

sen Ressorts eine derartige Angelegenheit ebenfalls fällt. Aber auch dieser ist schwerstens
damit  beschäftigt  Spenden nach  Pakistan  weiterzuleiten  oder Flugzeugen  nachzujagen,
nachdem sie ihm vor der Nase davongeflogen sind. Die wenige Zeit die ihm dann noch ver-
bleibt, nutzt er zur Ausmistung von Sauställen. Zuletzt hatte er einen in Paris entdeckt.

Dioxin-Tierfutter aus reiner Profitgier verkauft

Aber kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück. In diversen deutsche Nachricht-
ensendern  (Privatsendern) wird ganz offen darüber berichtet, dass das verseuchte Tierfut-
ter seit nicht mehr nachvollziehbarer Zeit, aus reiner Profitgier verkauft wurde.

Nun kann sich jeder  halbwegs normal  denkende Mensch ausrechnen, was die Prognosen

des  Europäische Schnellwarnsystem  für Lebens- und Futtermittel  (RASFF)  in Wirklichkeit
wert sind. Aber wer daran glauben will dem sei dieses gegönnt. Nach der Verspeisung des
ersten Dioxin verseuchten  Frühstücksei,  wird dieser eines Besseren belehrt sein. Dann ist
es allerdings zu spät.

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2011-01-07