Das soziale Gewissen entdeckt
Zum zweiten Mal feierte REWE Group gestern das Fest für Adresslose in der Wiener Stadt- halle mit und unterstützte mit 1.000 gefüllten Sackerln. In diesen befanden sich Brot, Auf- strich, Äpfel oder Schokolade.
Fotocredit: REWE International AG /APA-Fotoservice/Schedl
Die Festgäste freuten sich über den Inhalt, der nicht nur von REWE Group bzw. deren Marken Clever, Ja! Natürlich und BIPA, sondern auch von Partnern wie Anker und Wojnar beigesteuert wurde. Tanja Dietrich-Hübner, Leiterin der Nachhaltigkeitsabteil-
ung REWE International AG: „Wir helfen gerne ein Fest zu unterstützen, dass vielen
Menschen, die es nicht so gut haben wie wir, eine Freude macht.“
Da wird einem ja richtig warm ums Herz, wenn man sieht wie ein multinationaler Kon- zern zumindest zu Weihnachten sein soziales Gewissen entdeckt, nachdem er das ganze Jahr eine mindestens dreistellige Millionensumme -wenn nicht mehr- vereinnahmt hat.
Dabei darf natürlich keineswegs eine medienträchtige Inszenierung fehlen, wenn läpp- ische 1.000 Sackerln mit Brot, Aufstrich, Äpfel oder Schokolade verschenkt werden. Aber immerhin erspart sich der Konzern zumindest für einen Tag, 1.000 mittel- und/oder obdachlose Personen von den Containern seiner Filialen zu vertreiben, in denen abge- laufene Lebensmittel entsorgt werden.
Trotz seiner lächerlichen Gabe von sage und schreibe 1.000 Sackerln, ist der REWE-Kon- zern samt Partner ein Realist gegenüber der Caritas. Diese verschenken zwar nichts direkt, sondern belassen es dabei eine Empfehlung für Geschenke abzugeben.
Ein Esel als „Last Minute“-Geschenk
In einer heutigen Presseaussendung macht die Caritas darauf aufmerksam, dass der Count-
down läuft und will wissen, ob Ihnen noch Geschenkideen für Weihnachten fehlen. Das
allein wäre noch nicht erstaunlich, sondern die Empfehlung der Geschenke. Als Weihnachts- geschenke für obdachlose Personen empfiehlt diese Organisation beispielsweise Eseln oder
Zentral-Heizkörper.
Foto: © Tepic mit Genehmigung von Shutterstock
Foto: ohne Fotocredit
Wir können es uns beim besten Willen nicht vorstellen, was eine obdachlose Person mit einem Esel oder einem Heizkörper anfangen soll. Jedenfalls können diese, doch etwas erstaunlichen Geschenke über den virtuellen Caritas-Shop, mittels selbst ausgedruckten Geschenkgutscheines geordert werden.
*****
2011-12-21