NS-Verbrechen verlangen Aufarbeitung ohne Wenn und Aber
Im Vorfeld der Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus am 4. Mai im Parlament
präsentierten heute auf Einladung von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer die Teil-
nehmer(innen) des Jugendprojekts zur NS-Euthanasie ihre Arbeiten im Hohen Haus.
Mit ihren Installationen, aufgebaut in der Säulenhalle des Parlaments, versuchten die
Schüler(innen) und Lehrlinge, die unfassbaren Verbrechen greifbarer zu machen. In Klein-
gruppen diskutierten die jugendlichen Teilnehmer(innen) im Rahmen der Ausstellung,
welche Erfahrungen sie durch ihre Beschäftigung mit den Opfern der NS-Euthanasie ge-
wonnen hatten.
Laut ihrer eigenen Aussage war Prammer über die detailreichen und gründlich recherchier-
ten Projektarbeiten zu den Opfern der NS-Euthanasie beeindruckt und berührt. „Es
müssten aus der NS-Zeit, dem dunkelsten Teil der österreichischen Geschichte, die richt-
igen Lehren gezogen werden“, so Prammer und begrüßte in diesem Zusammenhang, dass
die NS-Tötungsanstalt Schloss Hartheim zu einem Gedenkort geworden ist
Wir finden es lobenswert, wenn sich die Jugend mit den NS-Verbrechen auseinandersetzt
und versucht diese aufzuarbeiten. Allerdings nehmen wir der Nationalratspräsidentin nicht
ganz ab, dass sie wirklich beeindruckt und berührt war. Diese Behauptung stellen wir des-
halb in den Raum, weil es in Wien einen örtlichen Schandfleck namens „Julius Tandler Platz“
gibt.

2012-05-03