Gratis-Zahnspange: Der große Bluff


Verfrühter Jubel ist völlig unangebracht

Screen: spoe.at
Gratis-Zahnspange  für alle Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr.   So lautete ein
vollmundiges SPÖ-Wahlversprechen von Gesundheitsminister Alois Stöger vor der National-
ratswahl 2013.  Beinahe  wäre  Stöger als Lügner dagestanden,  denn bis Ende Jänner 2014
gab es nicht einmal Gespräche mit der Ärztekammer darüber.
Um  ihr  Gesicht  nicht gänzlich zu verlieren,  drängte die SPÖ ihren Koalitionspartner zu einer
Einigung und diese endete mit folgendem Ergebnis.  Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
gibt es ab Juli 2015 Gratis-Zahnspangen.  Voraussetzung für die Kostenübernahme durch die
Krankenkassen ist eine mittlere bis schwere medizinische Indikation.
Dieser faule Kompromiss wird nun von der SPÖ hochgejubelt, als sei er der Wurf des Jahres.
Die  Entscheidung  wonach  der Erhalt der Gratis-Zahnspange nach medizinischer Indikation
zu fällen ist,  ist nämlich nicht eine 1:1-Einlösung des Wahlversprechens.
In Wahrheit  wird nämlich nur das Zwei-Klassen-Medizin-Spiel vorangetrieben und degradiert
die  Familien weiterhin  zu  Bittstellern.   Hierbei stellt die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der
Krankenkassen  das  wesentliche Problem dar.   Während die eine Versicherungsanstalt eine
Zahnspange  finanzieren  wird,  werden Antragsteller(innen) mit demselben Befund bei einer
anderen Anstalt abgewiesen werden.
*****
2014-02-12