Ist Häupl ein Bürgermeister nur für die oberen Zehntausend?


Jeder fünfte Wiener lebt an oder unter der

Armutsgrenze, aber die Reichen sind hochzufrieden

„Wien wieder top und das Ergebnis bestätigt den ´Wiener Weg´“, freut sich der Wiener Bürger-
meister  zur  heute  veröffentlichten  Mercer-Studie.   Diese  wird  jährlich veröffentlicht und be-
scherte  Wien  zum vierten Male den Platz 1.   Für Häupl bedeutet das,  dass Wien weltweit die
Stadt mit der höchsten Lebensqualität ist.
Screen: wien.gv.at
Die Lobhudelei von Häupl ist aber nicht angebracht,  denn der 1. Platz auf der Siegertreppe
hat  einen  gewaltigen  Haken.   Scheinbar ist dem Wiener Landesfürsten entfallen, dass bei
dieser  Studie  lediglich ausländische Manager befragt werden,  die aber von den signifikant
vorherrschenden Problemen der Wiener Bevölkerung nichts mitbekommen.
Dass  sich  ausgerechnet  ein Sozialist auf die Fahnen heftet,  das Leben für die oberen Zehn-
tausend möglichst angenehm zu gestalten, irritiert,  ist für die völlig abgehobene Wiener SPÖ
aber offenbar völlig normal geworden und auch bezeichnend.
Aber  wie  sieht  es  bei den  Normal-Bürger(innen)  aus?   320.000 Wiener(innen) müssen ihr
Leben  an  oder  unter  der  Armutsgrenze  fristen , darunter  90.000 Kinder.   Die Kinderarmut
hat sich seit dem Jahr 2005 mehr als verdoppelt. Jeder siebente unselbständig Erwerbstätige
ist  arbeitslos.   Die  Anzahl  der Mindestsicherungsbezieher ist in nur acht Jahren von 30.000
auf 130.000 explodiert.
Für  all  diese  Menschen,   deren  Existenz  die  Wiener SPÖ  durch  Misswirtschaft,  Rekord-
Gebührenwucher  und  Streichung  von elementarsten Sozialleistungen wie etwa dem Heiz-
kostenzuschuss  gefährdet,  muss  die Freude Häupls über die Mercer-Studie ein Schlag ins
Gesicht sein.   Es zeigt nur einmal mehr,  dass sozialistisch nicht sozial,  sondern genau das
Gegenteil davon sein kann.
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2014-02-19