Im Schatten des Bruders
Wieder schief gelaufen für Mister Jermain Jackson, der Zeit seines Lebens im Schattenseines berühmten Bruder Michael stand. Er wollte bereits 2007 ein Come-Back der Gruppe
„Jackson Five“ starten, aus dem allerdings nichts wurde.
Schon damals betonte Jermain, dass der Vorwurf des Kindesmissbrauch von Michael, die
Wiedervereiningung der Band verzögert hatte. Sein Freispruch hätte auf jeden Fall
eine „Stärkung“ der Jacksons zur Folge gehabt.
Der grosse Coup
Vom neuen Stärkegefühl konnte Jermain jedoch nicht abbeissen und daher kam ihm der
plötzliche Tod seines Bruders sicher nicht ungelegen. In Zusammenarbeit mit dem findigenVeranstaltungsorganisator Georg Kindel, wollte man in Wien ein „Tribute-Konzert“ über
die Bühne bringen.
Es hätte wahrscheinlich der ganz grosse Coup des Mister Jermain Jackson werden sollen.
Etliche „Stars“ aus der Musikwelt, wie Mary Blige, Chris Brown, Madonna, U2, Steve Wonder,
R. Kelly etc., sollten auf diesem Konzert auftreten, zumindest wenn es nach den Panthasie-
vorstellungen von Kindel und J. Jackson gegangen wäre.
No Money, no Stars
Da diese „Stars“ sicherlich nicht auf Luft nach Wien gekommen wären, machte man sich aufdie Suche nach einer finanziellen Garantie, falls die Veranstaltung ein Flop werden würde.
Die beiden Männer wurden auch prompt fündig.
Und zwar in den Personen Renate Brauner (Vizebürgermeisterin), die sich zwar gerne mit
Mister Jermain medienwirksam ablichten lässt, aber dafür für Anfragen vom gemeinen Volk kein Gehör hat und Brigitte Jank (Präsidentin der WK Wien) die von der Wirtschaft sehr wenig bis gar keine Ahnung hat.Exotische Charme
Beide Damen waren offensichtlich von der Charme des Mister Jermain so angetan, sodass
es Frau Brauner erstaunlicherweise schaffte, 600.000,- Euro als Subvention für dieses
„Tribute Konzert“ aufzutreiben.
Allerdings nicht aus ihrer Privattasche, sondern auf Kosten der Steuerzahler, welche die Fussball-EM noch immer, in nicht so guter Erinnerung haben. Frau Jank versuchte die Werbetrommel zu rühren.
Steuerzahler hätte gehaftet
Diese finanzielle „Garantie“ hätte sicherlich den einen oder anderen „Star“ dazu veranlasst,
auf diesem Konzert aufzutreten. Hätte die Veranstaltung nicht den gewünschten finanziellen
Erfolg gebracht, wäre auch nichts passiert, denn der Steuerzahler hätte ohnehin dafür bezahlt.Nun war die ganze Angelegenheit bereits so offensichtlich, sodass die ÖVP, Grünen, FPÖ und BZÖ gegen die Pläne von Brauner, Opposition bezogen. Auch fast alle Medien standen den Subventionsplänen kritsch gegenüber.
Erstaunliche Ausrede
Diesen Umstand benützte der Organisator Georg Kindel als Ausrede, weil er offensichtlich
jene „Stars“ die in seinem Wunschdenken vorkamen, nicht nach Wien bewegen konnte.
„Die teilnehmenden Künstler sind zum Teil respektlos behandelt worden und hätten schon um
ihren Ruf gefürchtet“, so Kindel.
Finanzschwacher Organisator
Nun sprach der Bürgermeister von Wien, Michael Häupl ein Machtwort und durchkreuzte die
erstaunlichen Subventionspläne von Brauner, wodurch das für den 26.09.2009 geplante Kon-
zert auf einmal abgesagt wurde.
Also zu den Toporganisatoren dürfte ein Herr Kindel nicht gehören, wenn er nicht in der Lage
ist, ein Konzert mit eigener (finanzieller) Kraft auf die Beine zu stellen.
Vorausdenkender Bürgermeister
Der Grund für Häupls Einschreiten liegt klar auf der Hand, denn er wollte seinen politischenGegnern keine Munition für die nächsten Gemeinderatswahlen in die Hände spielen. Ein Herr Strache hätte es sehr wohl zu verwerten gewusst, wenn der Steuerzahler für ein Flop-Tribute Konzert aufkommen hätte müssen.
Pietätlos
Für uns ist dieses Tribute Konzert ohnehin sehr dubios. In unseren Augen wird mit aller Gewalt
versucht, aus dem Tod des Michael Jackson noch so viel wie möglich herauszuholen. Eine der
-artige Veranstaltung hat mit „Tribute“ nichts zu tun, sondern gleicht eher einer Leichenfledderei.
Stauni
2009-09-12