PISA – Andersrum


Homophobes Österreich?

Liest  man  sich  den  Inhalt  des  Beitrags  „Wien zeigt Homophobie die rote Karte“   auf
der offiziellen Webseite der Stadt Wien durch, könnte ein unbedarfter Leser zur Ansicht
gelangen,  Österreich  sei ein   fundamentalistischer Islamstaat   in dem   homosexuelle
Menschen verfolgt und gesteinigt werden.

Derzeit  sprechen  Expertinnen und  Experten europaweit  von einer  neuen Qualität der

Gewalt gegen Lesben,  Schwule und  Transgenderpersonen.  Aus verschiedenen  euro-
päischen Städten  wird über  gewalttätige Übergriffe gegen homosexuelle und transsex-
uelle Menschen berichtet. Beschimpfungen, Drohungen, aber auch brutale Attacken auf
offener Straße  verunsichern gleichgeschlechtlich  liebende Menschen in ihrem Lebens-
alltag. So steht es zumindest im Text des eingangs erwähnten Beitrags.

Um keine Ausrede verlegen

In Ermangelung  tatsächlicher Übergriffe  auf Homosexuelle in Österreich,  bedient man
sich einer erstaunlichen Ausrede. In Österreich sei die Datenlage dürftig, da bei polizei-
lichen Anzeigen  nicht erfasst werde,  ob es  sich bei  einer Gewalttat um ein rassistisch
oder homophob motiviertes Verbrechen handelt.  Zudem haben Schwule,  Lesben und
Transgenderpersonen große Hemmungen, Übergriffe polizeilich anzuzeigen.

Auf die Idee,  dass derart  motivierte Übergriffe  in der  Realität bei  uns nur ganz selten
vorkommen,  dürfte man  nicht gekommen sein.  Da gaukelt man lieber eine gewaltbe-

reite und homophobe Gesellschaft vor, die den ganzen Tag nichts besseres zu tun hat
als homosexuelle Menschen zu verprügeln.

Jedenfalls wird  diese irreale Ficiton  dazu verwendet,  bereits Schulkinder  im Kampf
gegen die in Österreich angeblich vorhandene Homophobie zu unterweisen.  Zu die-

sem Zweck sollen einschlägige Handbücher in Klassenzimmern verteilt werden.

500.000,-  Euro für Anti-Homophobie-Seminare

Aber dies  ist noch  nicht alles.  Auf der  Webseite  „Gayösterreich“  ist zu lesen:  „Auch
Stadträtin  Sandra Frauenberger hätte ‚glasklar erkannt‘,  was an den Wiener Schulen
schief laufe: ‚Viele Lehrer haben zu wenig Interesse am Dasein Schwuler!“ Dabei be-
ruft sich der Autor auf eine Aussage des FP-Gemeinderats Dominik Nepp.

„Davon,  dass  deshalb  Homosexualität  zumindest  im  Rahmen  eines  verpflichtenden

Seminars Teil der Pädagogenausbildung werden solle,  fühlt sich Nepp geneppt. Zumal
diese Seminare laut Behauptung des FP-Gemeinderates 500.000 Euro betragen sollen“,
so steht es ebenfalls im Beitrag auf  „Gayösterreich“.

Allerdings räumt  der  Autor auch ein,  Nepp habe damit  auf die Aussage  Frauenbergers,

Homophobie, Transphobie und Gewalt 2011 und 2012 zu  Schwerpunktthemen der polit-
ischen Antidiskriminierungsarbeit  zu machen reagiert.  Aus dem  schließen wir,  dass die
Aussagen von Nepp nicht aus der Luft gegriffen sind.

Gleitcreme statt Kleber?

Österreich hat  einen sehr hohen Ausländeranteil in den Pflichtschulen und viele Schulbe-
ginner(innen)  beherrschen nicht  einmal die  deutsche Sprache.  Hinzu kommt noch, dass
jedes 4. Schulkind in Österreich (27,5%)  massive Leseschwächen hat und das Wachstum
an leseschwachen  Schüler(innen) in  Österreich  steigt.  Im EU-Vergleich  werden wir  nur
noch von Bulgarien und Rumänien geschlagen.

Betrachtet man  alle diese  Fakten ist es doch  höchst erstaunlich,  dass man Lehrer(innen)
zu Seminaren gegen angebliche Homophobie in Österreich schicken will, anstatt verstärkt
Wert auf die Ausbildung des Lesens und Schreibens in deutscher Sprache legt.

Dazu kommt  noch der Faktor,  wie erkläre  ich einem  Schulkind den  Begriff Homophobie.

Man wird nicht darum herumkommen dem Nachwuchs zu vermitteln, dass Oral- und Anal-
verkehr zwischen  Männern angeblich  normal ist.  Möglicherweise wird  auch der  Bastel-
unterricht  durch  eine Anti-Homophobiestunde  ersetzt.  Statt Kleber  und  Schere werden
dann in  dieser Unterrichtsstunde  hoffentlich nicht die Gleitcreme  „Flutschi“ und das Sex-
toy  „Ass-Thumper“  als Lehrmaterial dienen.

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2011-05-15