Privatpatienten bevorzugt


Unnötiger VKI-Test

Ein heute veröffentlichtes Testergebnis des Vereins für Konsumenteninformation (VKI),

bezüglich  der  Bevorzugung  von  Privatpatient(innen) in Spitälern,  löste bei einigen
Politiker(innen) scheinheilige Aussagen aus.

 

Der VKI hatte mittels einer Testperson nachgewiesen, dass privatversicherte Personen

wesentlich rascher einen OP-Termin bekommen als Kassenpatient(innen). Dazu hätte
es nicht  eines Testes bedurft,  denn diese Tatsache ist seit  Bestehen der  privaten
Krankenversicherungen allgemein bekannt.

 

Dazu muss gesagt werden, dass es sich bei den OP-Terminen nicht um lebensrettende

Operationen gehandelt hat. Über die Existenz einer medizinischen 2-Klassengesellschaft

kann man geteilter Meinung sein. Wir vertreten den Standpunkt, dass jene Personen die

freiwillig mehr bezahlen, auch Anspruch auf eine bevorzugte Behandlung haben müssen.

 

Stöger übt sich in Scheinheiligkeit

Im heutigen Ö1-Mittagsjournal meinte Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) dazu

wörtlich: „Das ist eine Sauerei. Die Menschen haben den gleichen Zugang zur Medizin
zu haben. Punkt. Aus.“  Diese Aussage lässt für uns zwei Schlüsse zu.

 

Erstens: Stöger hatte wieder einmal einen „Skandal“ – der in Wirklichkeit keiner ist –

verschlafen. Dies kennen wir ja schon aus dem Listerien-Käse-Skandal. In diesem Fall

sollte der Gesundheitsminister  seinen Hut nehmen.   Wir sind sicher,  dass die SPÖ
einen adäquaten Posten für ihn zur Verfügung stellen wird.

 

Zweitens: Die wahrscheinlichere Variante. Alois Stöger ist die Tatsache der Bevorzug-
ung von Privatpatienten sehr wohl bekannt.  Immerhin pfeifen dies die Spatzen seit
Jahren von den Dächern.  Da er sich aber als Gesundheitsminister dem Problem nicht
stellen will,  übte er sich in Unwissenheit und tätigte seine scheinheilige Aussage.

 

Immerhin ist die Sparte der privaten Krankenversicherer ein nicht zu unterschätzender

Geschäftszweig  und mit diesem will  man es sich ja nicht verscherzen.   Auch grüne
Politiker(innen)  übten sich in  Scheinheiligkeit und verurteilten die Bevorzugung von
Privatpatienten.

 

Ein weiterer Grund der Scheinheiligkeit ist für uns,  dass es in Wahrheit eine medizin-
ischen 3-Klassengesellschaft gibt. Denn über den Privatpatienten logiert die Kaste der
Politiker(innen). Wir sind uns absolut sicher, dass Alois Stöger, Eva Glawischnig und wie
sie noch alle heißen mögen, wesentlich schneller einen OP-Termin als „normale“ Privat-
patienten bekommen.

 

Luxus in Österreich: 19 (!) verschiedene Krankenkassen

Wenn Stöger schon dafür plädiert, dass alle Menschen den gleichen Zugang zur Medizin
haben sollen,  dann sollte er sich das  System der gesetzlichen  Krankenversicherer zu
Gemüte führen.  Ein Land mit rund 8 Millionen Einwohner(innen)  – Illegale bereits be-
rücksichtigt – leistet sich den Luxus, sage und schreibe 19 verschiedene Krankenkassen
zu unterhalten.

 

Abgesehen von den verschiedenen  Leistungskatalogen dieser Kassen,  verschlingt ein
derartiges Krankenversicherungs-System Unsummen an Geld, welches im Verwaltungs-
aufwand versickert.  Eine einzige gesetzliche  Krankenversicherung würde wesentlich
effizienter und kostengünstiger sein.  Das eingesparte Geld könnte damit der direkten
medizinischen Versorgung zugeführt werden.   Dadurch würde auch Otto Normalver-
braucher schneller einen OP-Termin bekommen,  ohne Privatpatient sein zu müssen.

 

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2011-08-24