Wiens heißestes Pflaster ist Favoriten


Sicherheitsmonitor belegt dramatischen Anstieg bei Raub-Delikten

Der  aktuelle Sicherheitsmonitor für das erste Quartal zeigt etwa,  welche Bezirke in Wien
besonders unsicher sind:   Da ist ganz vorn die Innere Stadt mit 6.084 Anzeigen, das ent-
spricht  11,83 Prozent  der  Wiener  Gesamtkriminalität.   Es folgen  Favoriten mit  4.696
Meldungen oder  9,13 Prozent und die Donaustadt mit 3.735 Meldungen oder 7,26 Pro-
zent. Am sichersten lebt es sich in der Josefstadt, in Währing und auf der Wieden.
 
Was  wienweit  sofort ins Auge sticht ist die Tatsache,  dass die Anzahl der Eigentums-
delikte  mit Gewaltanwendung  – also Raubüberfälle –  erneut drastisch angestiegen ist.
Konkret:  Banküberfälle um  87 Prozent,  Überfälle auf Geschäfte um 53 Prozent und
Handtaschenraube um fünf Prozent.
 
Von  Banküberfällen  besonders betroffen sind die Brigittenau,  Liesing und Rudolfsheim-
Fünfhaus.   Vier Täter konnten  ausgeforscht werden,  darunter befindet sich ein Öster-
reicher. Bei den Überfällen auf Geschäfte – insgesamt jetzt 86 nach 56 im ersten Quartal
2011 –  liegt  Favoriten  unangefochten  auf Platz eins der Negativ-Liste:  14 Geschäfte
wurden dort beraubt, das entspricht 12,39 Prozent der derartigen Delikte.
 

Innere Stadt und Favoriten sind die gefährlichsten Bezirke

Zur  Warnung  an  alle  Geschäftsleute  hier auch die zeitliche Komponente: An Montagen
fanden  22,12 Prozent der  Überfälle statt und das geht langsam hinunter auf schlussend-
lich 5,31 Prozent an Sonntagen. Unter 28 ausgeforschten Tätern sind zehn Österreicher.
 
Ein ganz sensibler Bereich seien Handtaschenraube.  Dieser ist besonders sensibel, weil die
Opfer in der Regel Seniorinnen sind und häufig verletzt werden.   Das ist in höherem Alter
besonders  gefährlich.   Die  älteren  Damen  der  Aufbaugeneration trauen sich in unserer
Stadt  oft nicht mehr mit Handtasche außer Haus zu gehen,  weil sie Angst vor Kriminellen
haben. So weit ist es gekommen. 114 derartige Delikte gab es insgesamt – das heißt öfter
als jeden Tag eines.
 
Die Bezirksreihung:  Favoriten mit 17 Delikten erneut auf Rang eins,  dahinter die Leopold-
stadt  mit  zehn  und  die  Innere Stadt mit neun.   Zudem  braucht es einen viel stärkeren
Opferschutz. Gerade die ältere Damen benötigen,  wenn sie Opfer geworden sind, psycho-
logische Unterstützung.   Derzeit ist der Stand, dass man sie alleine lässt und sie sich immer
mehr zurück ziehen.  Das ist unwürdig und unmenschlich.
 
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2012-04-25