Warum werden Festnahmen in Telefonbetrugscausa verschwiegen?
Die FPÖ bekämpft seit 2010 den zunehmenden Telefonbetrug. In konkreten Mitteilungen an die Staatsanwaltschaft sowie Anträgen und Gesetzesinitiativen zum Konsumentenschutz in der Arbeiterkammer wurde auf diese kriminellen Aktivitäten mit Zentrale in Wien hinge- wiesen und ein Abstellen durch die Politik gefordert. Alle unsere Vorschläge wurden aber abgeschmettert, erinnert FPÖ-Gemeinderat Mag. Wolfgang Jung. Jetzt entdeckt die SPÖ zufälligerweise ihr Interesse an dem Thema, wundert sich der Man- datar, der von Anfang an mit dem Verein VPT, dem wichtigsten Betreiber der Aufdeckung, eng zusammengearbeitet hat. Er fragt sich allerdings, ob z.B. der Antrag der gegenwärtig „zufällig“ in der AK eingebracht wird, in irgendeinem Zusammenhang mit den jetzt erfolgten Festnahmen von drei der vier Köpfe dieses Abzockerkartells (vermutlich rund 80.000 Ge- schädigte in Österreich, 10 Mal so viele in Deutschland) steht. Erstaunlicher Weise hört man dazu nichts aus dem sonst so gerne Erfolge vermeldende Innenministerium oder der Staatsanwaltschaft. Ob das mit der bekannten Nähe einiger der Festgenommenen zu prominenten Wienern, auch Politikern, zu tun hat? Der vierte Mann, der das Quartett des „Wiener Karussells“ vollzählig machen würde, wurde nämlich noch nicht gefasst. Er soll übrigens Inhaber des Goldenen Verdienstzeichens der Stadt Wien sein!Da stellt sich doch die Frage an die SPÖ, welche Verdienste er sich um die Stadt erworben hat? Mit den Verhaftungen wurden große Vermögenswerte (Grundstücke, zahlreiche Luxus- autos vom Rolls Royce über Porsche bis zu Oldtimern) sichergestellt. Da aber hunderte Mil- lionen in diesen Quellen versickerten, ist die Polizei jetzt gefordert, weiteren Spuren in der Türkei oder nach Cypern entschlossener als bisher nachzugehen. Man sollte sich das BKA und die deutschen Gerichte zum Vorbild nehmen. Dort gab es nicht nur Festnahmen und Hausdurchsuchungen bei Subfirmen des Betrugskartells, sondern auch Verurteilungen, kritisiert Jung die unverständlich lange Dauer der Fahndung in Österreich und fordert auch entschlossene Maßnahmen der Banken, die den Erfolg der Telefonbe- trüger durch ihre „freigiebige“ Einzugspraxis zumindest indirekt erleichtert haben.
Abschließend versichert der Mandatar: „Wir Freiheitlichen haben damals den Anstoß für die Verfolgung dieser Betrugsform gegeben, wir bleiben dran und werden genau beobachten, was weiter geschieht! Es gibt da noch einiges zu enthüllen. Aber natürlich gilt die Un- schuldsvermutung!“ *****
2012-04-24