Angeln mit Handicap


Kein Angeln für Behinderte

Der Herausgeber dieses Online-Magazins ist seit 40 Jahren passionierter Sportangler.
In den Monaten in denen der Angelsport nicht ausgeübt wird, konzentriert man sich mehr
auf das Lesen diverser Fachzeitschriften um eventuelle Tips für die kommende Saison zu
erhalten.

In der akutellen Ausgabe der Zeitschrift „Fisch&Wasser“ steht  der sehr interessante
Beitrag „Angeln im Rollstuhl“, den eine Frau Heidi Pletzenauer verfasst hatte. Dies
veranlasste uns, der Autorin des besagten Beitrags, ERSTAUNLICH als Plattform für
ihr Anliegen anzubieten.

Wir wollen im Vorwort dem Inhalt des Artikels von Heidi Pletzenauer nicht vorgreifen
und ersuchen unsere Leser(innen) ihren Leserbrief aufmerksam durchzulesen, den wir
nachfolgend wörtlich wiedergeben.



LESERBRIEF VON HEIDI PLETZENAUER

An was denken wir Angler wenn wir unserem geliebten Hobby nachgehen?
Logisch: „Wie schön es doch hier am Wasser ist, wie angenehm und ruhig es in der freien
Natur ist, endlich wieder abschalten zu können und natürlich an einen kapitalen Fisch,
den wir hoffentlich eines Tages landen werden.
 
Kaum einer denkt daran dass man plötzlich und unerwartet, durch einen Unfall oder durch
eine schwere Krankheit, auf einmal ein anderes Leben führen muss. Auch ich nicht! Aber
es gibt sie, jene Menschen die mit einem HANDICAP LEBEN MÜSSEN.

So wie mein Freund Manfred. Durch eine plötzliche Krankheit ist er seit einigen Jahren
halbseitige Querschnittsgelähmt. Mit Hilfe seiner Frau und seinem Sohn meistert er, so
gut es geht, sein Leben. Die Gedanken, einfach wieder einmal angeln zu gehen, hat er ver-
worfen. Doch dieses Jahr wird er wieder mit dem angeln beginnen. Ich habe es ihm nämlich
versprochen.

Als ich ihm das Versprechen gab, wusste ich noch nicht mit welchen Hindernissen dieses
Versprechen verbunden ist.
1. Geeignete Angelhilfen zu finden. (Keine gefunden also hab ich welche machen lassen)
2. Geeignete Angelgewässer ausfindig machen. Ich musste mich regelrecht durchfragen ob
ich mit einem Rollstuhlfahrer an einen bestimmten See überhaupt an eine Angelstelle hin-
komme.

Wir Angler brauchen uns über so etwas keine Kopfzerbrechen machen. Menschen mit Handi-
cap schon .Deshalb habe ich das Projekt „Angeln mit Handicap“ ins Leben gerufen.
In vorderster Front soll bei diesem Projekt den Menschen mit Handicap geholfen werden
das Hobby „Angeln“ näher zu bringen und dass sie mit unserer GEMEINSAMEN Hilfe dieses
Hobby auch ausüben können.

Gewässerbesitzer und Angelvereine davon zu überzeugen, dass die Eingliederung von

Handicapfischern eine Geste der Freundschaft ist und nicht des Mitleides, denn sie sind
trotz Handicap, Menschen wie du und ich. Man sollte nie vergessen: „Es könnte jeden ein-
mal treffen. Geeignete Angelplätze auf einer eigenen Homepage aufzulisten. Angelveran-
staltungen organisieren. Angelpartner für Handicapfischer zu finden und vieles mehr.
 
Setzen wir GEMEINSAM ein sichtbares Zeichen und verschließen wir unsere Augen nicht vor
den Tatsachen und helfen wir jenen Menschen, die sich durch ihr Handicap trotz allem nicht
unterkriegen lassen. Ihnen gebührt nicht nur unsere  HOCHACHTUNG sondern auch unsere
BEWUNDERUNG.
 
Wer mehr wissen möchte, bei Interesse, bei Mithilfe, bei Fragen und sonstigen schreibt mir.

heidi1appy@hotmail.com

Behinderte Menschen integrieren

In allen möglichen Sportarten und Freizeitbeschäftigen ist es der Gesellschaft gelungen
behinderte Menschen zu integrieren. Beim Sportangeln besteht jedoch ein starkes Defizit.
Vermutlich liegt es an den Zufahrten und Zugängen der Örtlichkeiten, an denen die Sport-
angelei ausgeübt werden kann.

Wir ersuchen daher alle Leser(innen), die sich mit der Sportangelei beschäftigen und
in Kenntnis geeigneter Fischwasser sind, welche mit einem Rollstuhl erreicht werden
können oder in dieser Sache sonst irgendwie behilflich sein können, sich mit Heidi
Pletzenauer in Verbindung zu setzen. Vielen Dank.

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2010-04-11