Anti-Autofahrerclub


Gestiegene Lebensqualität bei minus 15 Grad

Wir haben uns schon einige Male mit den Publikationen des grünnahen Verkehrsclubs
Österreich (VCÖ) beschäftigt.   Falsche oder widersprüchliche Angaben sind in dessen
Pamphleten offenbar an der Tagesordnung.
Im Beitrag auf der Webseite des VCÖ versucht dessen Autor mit hanebüchenen und
nicht  nachvollziehbaren Argumenten,  den geneigten  Leser(innen) die rotgrüne Ab-
zocke der Wiener Parkraumbewirtschaftung schmackhaft zu machen.
So  ist man beim  VCÖ doch tatsächlich der Meinung,  dass sich die Parkraumbewirt-
schaftung in Wien bewährt habe, weil dadurch die Wiener(innen) immer seltener mit
dem Auto fahren.  Dieses Argument ist für uns nicht nachvollziehbar.   Es entspricht
vielmehr der Wahrheit,  dass dieser Umstand den enorm gestiegenen Treibstoffprei-
sen zuzuschreiben ist.
Die große Mehrheit der Wege, nämlich 71 Prozent, wird mit öffentlichen Verkehrsmit-
teln,  zu Fuß  oder  mit  dem Fahrrad zurückgelegt.   Das bedeutet  eine  gestiegene
Lebensqualität,  so  die  Aussage  beim  VCÖ.   Nun,  wenn die  Gehzeit zu den  Öffi-
Stationen und das endlose Warten  (wegen regelmäßiger erheblicher Verspätungen)
auf  Bus oder Bim bei  minus 15 Grad  (wie in diesem Winter),  sowie bei Regen- und
Schneefall als gestiegene Lebensqualität betrachtet werden kann, dann hat der VCÖ
recht.
Sicherlich bedeutet es auch eine gestiegene Lebensqualität, wenn der Wochenend-
einkauf  im Supermarkt für eine  vierköpfige Familie  mit dem Fahrrad durchgeführt
wird. Scheinbar verspürt man beim VCÖ eine gewisse sadistische Ader, wenn dieser
versucht,  der Bevölkerung eine Verschlechterung als gestiegene Lebensqualität zu
verkaufen.

Gestiegene Umweltbelastung

Interessant ist auch die Aussage, dass die Parkraumbewirtschaftung nicht nur der
Bevölkerung sondern auch der Wirtschaft zu Gute kommen soll. Offenbar scheint
es  dem  VCÖ entgangen zu sein,  dass immer mehr  Betriebe aus Wien  absiedeln
und  sich  in den nahen  Industriezentren des benachbarten Bundeslandes Nieder-
österreich niederlassen.
Dadurch  müssen  die  Wiener(innen) die  in  diesen  Betrieben arbeiten mitsiedeln,
was naturgemäß eine längere Wegzeit zum Arbeitsplatz beinhaltet.   Das bedeutet
in  Folge,  dass mit dem Auto längere Strecken zurückgelegt werden.  Das  wieder-
um bedeutet eine vermehrte Umweltbelastung, da mehr Schadstoffe ausgestoßen
werden.
Aus den obig angeführten Gründen führt sich die Aussage des VCÖ, dass die Park-
raumbewirtschaftung  ökonomisch vernünftig sei und die  Luftqualität verbessere,
selbst ad absurdum.
Der  VCÖ  schreibt  der  Parkraumbewirtschaftung  auch zu,  dass durch diese das
Falschparken  um rund 80 Prozent abgenommen   habe und dadurch der Verkehr
nicht  mehr  behindert  werde.   Ein derart  unsinniges  Argument haben wir selten
gelesen, denn was hat Falschparken mit der Parkraumbewirtschaftung zu tun. Wir
sehen  dies  sogar  gegenteilig,  denn nicht immer hat  ein(e)  Autofahrer(in)  einen
Kurzparkschein  zur Hand und stellt das Auto quasi vorschriftwidrig ab.  Das erhöht
wiederum die Einnahmen der Stadt Wien, mittels ihrer zahlreich schwadronierenden
Parksheriffs.

Mehr abgestellte Autos und dennoch mehr Parkplätze?

Am  erstaunlichsten finden wir jedoch die Argumentation,  dass einerseits durch die
Parkraumbewirtschaftung  mehr  Parkplätze  vorhanden  sind  und  anderseits  die
Wiener(innen) ihr Mobilitätsverhalten dahingehend veränderten, dass sie ihre Autos
weit weniger benützen.
Sofern  die Autos nicht in die  Wohnungen mitgenommen oder im Kellerabteil abge-
stellt  werden,  ist diese VCÖ-Aussage völlig widersprüchlich.  Ein Auto das nicht zur
Fahrt  benützt  wird  muss  zwangsläufig geparkt werden.   Also fragen wir uns,  wie
durch die Nichtbenützung von Autos mehr Parkraum entstehen soll?  Offenbar hat
man beim VCÖ nicht viel nachgedacht als man ein derartiges Argument ins Rennen
brachte.
Für uns ist die Parkraumbewirtschaftung ein reines Abkassieren bei der Wiener Be-
völkerung und hat nichts mit einer Verbesserung der Lebensqualität zu tun.   Eine
Frage hätten wir allerdings an den VCÖ. Warum nennt sich dieser Verein eigentlich
Verkehrsclub Österreich?   Wäre da nicht der Name  „Anti-Autofahrerclub“  an-
gebrachter?
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2012-03-09