Einbruch bei Margot Klestil- Löffler


Alle 36 Minuten ein Einbruch

Alle 36 Minuten wird in Österreich ein Einbruch verübt (Tendenz steigend),  wobei nur jeder
15. aufgeklärt wird. Durchschnittlich werden in Österreich jeden Tag mehr als 40 Einbrüche
verübt, während der Urlaubszeit ist die Zahl besonders hoch.
 
Neben  dem  Verlust  von  Wertgegenständen haben viele Einbruchsopfer unter psychischen
Folgen zu leiden.   Denn im Unterbewusstsein tritt oft der Verlust des Sicherheitsgefühls ein. 
Das ist darauf zurückzuführen,  dass sich Einbruchsopfer nicht damit abfinden können, dass
Fremde unberechtigt in ihre Privatsphäre eingedrungen sind.
 
Meist  wird in Wohnungen oder Einfamilienhäuser von weniger begüterten Menschen einge-
brochen,  da  dieser  Personenkreis aus finanziellen Mitteln kaum über sündteure und hoch-
professionelle  Sicherungseinrichtung  verfügt.   Ein  zusätzliches  Problem  ist  die  geringe
Aufklärungsquote.   Nach  der  Meldung  eines  Einbruchs erscheint bei Otto Normalbürger
eine  Funkwagenbesatzung,  die  ein  Protokoll  aufnimmt.   Am  Kommissariat kann dann
zwei Tage später eine Anzeigenbestätigung zwecks Vorlage für die Versicherung abgeholt
werden.
 

Prominente werden bei Ermittlungen bevorzugt

Ganz  anders  sieht es da schon aus,  wenn das Einbruchsopfer zu den Oberen 10.000
gehört, wie aus dem nachfolgenden Fall ersichtlich wird.
 
Am  vergangenen Wochenende wurde die ehemalige First Lady,  Margot Klestil- Löffler,
das Opfer von Einbrechern. Während sie sich dienstlich im Ausland aufhielt,  wurde ihre
Prunkvilla im  Cottage-Viertel in Wien Hietzing von einer unbekannten Einbrecherbande
heimgesucht.  Zur Schadensumme wurden bis dato noch keine Angaben gemacht, aller-
dings  ermittelt  auch  nicht Otto Normalpolizist.   Die Ermittlungen wurden nämlich vom
Landesamt  für  Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung aufgenommen.  Damit
wurde wieder einmal die Zweiklassengesellschaft demonstriert,  die es in Österreich an-
geblich nicht gibt.
 
Offenbar  scheint  den Einbrecherbanden  – und wir vermuten eine Bande aus dem ehe-
maligen Ostblock –  ein Licht aufgegangen zu sein. Es hat keinen Sinn in einer Wohnung
in der Großfeldsiedlung einzubrechen, wenn doch die wahren Werte in den Villenvierteln
der Reichen und Mächtigen zu finden sind.
 
Das  Ganze hat aber auch einen positiven Aspekt, denn wenn die Einbrecher ihr kriminel-
les Geschäft tatsächlich in die Cottage-Vierteln verlegen sollten,  werden wir wahrschein-
lich bald wieder Grenzkontrollen haben.
  
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2012-07-16