Das Drama Karlsplatz
Abseits des Life-Balls findet heute noch ein Festival statt. Die Organisation LISA-FAS ver-
anstaltet ab 15 Uhr ein Straßenfest gegen die Karlsplatz – „Säuberung“. Der Ausdruck„Säuberung“ stammt von LISA-FAS selbst, um möglicherweise einen Zustand zu drama- tisieren, der gar kein Drama ist.
Wie bereits allgemein bekannt ist, bestehen politische Bemühungen die Drogenszene am
Karlsplatz aufzulösen. Mit dem Straßenfest soll gegen die repressive Drogenpolitik der
Stadt Wien aufbegehrt und gegen die Vertreibung der Drogenkonsument(innen) vom Karls-
platz demonstriert werden.
Giftler unter dem Deckmantel „Minderheit“
LISA-FAS verurteilt die derzeitige Hetzte der Politik gegen die wehrlose Minderheit der Dro-
genabhängigen. Nun dazu wäre zu sagen, dass diese Personen sicherlich als krank zubezeichnen sind, aber an ihrer Krankheit selbst schuld sind. Niemand hat ihnen eine Waffe
an den Kopf gehalten und sie dazu gezwungen Rauschgift zu konsumieren.
Ferner wird die Bezeichnung „Minderheit“ hier schamlos missbraucht. Unter dem Begriff
Minderheit ist wohl etwas ganz anderes zu verstehen. Wenn niemand Rauschgift konsumier-
en würde, gebe es diese künstlich geschaffene „Minderheit“ gar nicht und dass wäre auch
gut so.
Straffreiheit für Junkies?
Außerdem fordert LISA-FAS keine Kriminalisierung von Drogenkonsument(innen). Da habendie Herrschaften dieser Organisation doch tatsächlich vergessen, dass der Konsum von Rauschgift gegen das Gesetz verstößt und Rauschgiftsüchtige durch ihre Beschaffungskrimi- nalität immer wieder straffällig werden.
Möglicherweise schwebt LISA-FAS eine völlige Straffreiheit für Drogensüchtige vor, weil diese
doch so eine arme Minderheit sind. Die einzig vernünftige Forderung die von dieser Organisat- ion kommt, ist eine offene und ein bedürfnisorientierter Prozess der Veränderung im Drogen- hilfssystem, geprägt von den Betroffenen und Expert(innen) vor Ort.Geeignetes Zentrum schaffen
Allerdings sollte diese nicht mitten im Stadtzentrum erfolgen. Eine solche Betreuung, inklusive
Spritzentausch ließe sich auch am Stadtrand, in einem eigens dafür geschaffenen Zentrum
durchführen. Der Nachteil von einer solchen Standortverlegung wäre, dass sich die Dealer
nicht mehr so unbekümmert und frei bewegen könnten.
Über das Problem der Dealer, die am Karlsplatz ganz ungeniert Rauschgift verkaufen und bei
Erscheinen der Polizei ganz gefahrlos in der Menge untertauchen können, scheint man sich bei LISA-FAS noch nicht den Kopf zerbrochen zu haben.Wir finden es ohnehin erstaunlich, warum die Verantwortlichen der Stadt Wien einen so lan-
gen Zeitraum untätig zugesehen haben, wie aus einem der schönsten Plätze Wiens ein Zen- trum für Drogensüchtige und ein Umschlagplatz für Dealer geworden ist.Bitte keine Fotos machen
Erstaunlich ist auch die Bitte von LISA-FAS an die Medien. Es wird ersucht auf die Erstellung
von Bildmaterial zu verzichten um eine Stigmatisierung von Drogensüchtigen zu verhindern.
Da stellt sich doch die berechtigte Frage, was an einem Junkie noch zu stigmatisieren ist. Wir
vermuten eher dass LISA-FAS auf Negativwerbung keinen Wert legt, denn es macht sicherlich keinen guten Eindruck, wenn auf diversen Bildern voll hergerichtete Junkies zu sehen sind.Jedem Besucher seinen Giftler
Aber auch wir haben eine Bitte an die Festivalbesucher. Möge sich doch ein jeder einenGiftler mit nach Hause nehmen und ab sofort für diesen aufkommen. Damit würden drei Flie-
gen mit einer Klappe geschlagen werden.
Erstens würde am Karlsplatz wieder normales Leben einkehren, wenn dort keine Drogen-
süchtigen herumlungern. Zweitens verschwinden die Dealer, da ihnen die Konsumenten abhanden gekommen sind. Drittens würde die Allgemeinheit finanziell entlastet werden, denn bei LISA-FAS scheint man vergessen zu haben, dass die Drogensüchtigen vom Steu- erzahler erhalten werden.*****
2010-07-17