Unfassbares Tierleid – VGT deckt Horror-Schweinestall auf


24 Stunden Dunkelhaft: TierschützerInnen fordern sofortige Behebung der Missstände

 

Ein niederösterreichischer Schweinemastbetrieb steht heute in der Kritik von TierschützerInnen: Mastschweine werden hier völlig illegal in vollkommener Dunkelheit gehalten. Der VGT – Verein gegen Tierfabriken – informierte heute um 8:30 Uhr den zuständigen Amtstierarzt. Seit heute Früh sind 20 Tierschützer(innen) vor dem „Bauernhof“, die auf die sofortige Beendigung der Missstände drängen.

 

{youtube}2tY5jxL5AaA{/youtube}

 

Was sich tagtäglich in einem Schweinestall nahe Böheimkirchen bei Sankt Pölten abspielt ist schlichtweg beinahe unglaublich.  Ein großer Teil der gehaltenen Mastschweine, etwa 700 Tiere, lebt in vollkommener Dunkelheit. Die Fenster sind mit Folie verklebt und mit Holzlatten zugenagelt.  Langzeit-Videoaufnahmen zeigen, dass ausschließlich für Kontrollgänge das Licht eingeschaltet wird. Deshalb gibt es nur wenige Minuten Kunstlicht – nur etwa 10 Sekunden bleibt der Bauer im Stallraum. Das widerspricht klar den Minimal-Anforderungen der Tierhaltungsverordnung, die natürliches Tageslicht sowie eine Mindestlichtstärke von 40 Lux für 8 Stunden vorschreibt.

 

David Richter vom VGT betont: „In diesem niederösterreichischen Stall wird das Tierschutzgesetz vollkommen ignoriert, die Tiere leiden aufgrund der ständigen Dunkelheit enorm! Foto- und Videoaufnahmen zeigen Schweine mit blutigen Wunden, abgebissenen Schwänzen, Verletzungen aufgrund der artwidrigen Haltungsweise!“

 

Heute um 8:30 Uhr informierten David Richter vom VGT und Marion Löcker vom Tierschutzverein Robin Hood den zuständigen Amtstierarzt in St. Pölten. Zahlreiches Beweismaterial (Filme und Fotos) wurden mit der Bitte übergeben, sich umgehend persönlich ein Bild von den dortigen Zuständen zu machen.

 

Seit 10:00 Uhr sind 20 Tierschutz-Aktivist(innen) der Tierschutzvereine VGT und Robin Hood vor der Schweinemast südlich von Böheimkirchen.  Die dringendste Forderung ist eine sofortige Öffnung der Fensterfläche, damit die Schweine Tageslicht bekommen. Weiters wird der Amtstierarzt gebeten, die verletzten Tiere zu dokumentieren und eine umfassende tierärztliche Versorgung zu veranlassen.

 

Seit Jahren kritisieren Tierschützer(innen) die Zustände in österreichischen Schweinehaltungsbetrieben.  Artwidrige Haltung auf Betonspaltenböden und ohne ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten sind die Normalität.  Resultierenden Verhaltensstörungen wie das Abbeißen der Schwänze soll mit dem Wegschneiden der halben Schwänze entgegengewirkt werden, das löst aber nicht das Problem.

 

Aus Sicht des VGT wird den Schweinen in der konventionellen Tierhaltung tagtäglich vermeidbares Leid angetan.  Das Tierschutzgesetz muss hier massiv nachgebessert werden. David Richter vom VGT: „Die massive und offensichtliche Tierquälerei in diesem Betrieb – der Entzug von jeglichem Licht sowie von Sonnenlicht, muss noch heute beendet werden! Wir bleiben so lange vor Ort, bis die Fensterflächen geöffnet werden. Die zahlreichen weiteren Kritikpunkte wurden der Behörde zur Prüfung übergeben. Betriebe wie diese sollten eigentlich vollkommen geschlossen werden, da hier eine artgemäße Haltung gar nicht möglich ist.“

 

*****

2017-12-13